zum Hauptinhalt

Quartalszahlen: Chipkonzern Intel überrascht mit Gewinnsprung

Der weltgrößte Computerchip-Hersteller Intel hat im dritten Quartal einen kräftigen Gewinnzuwachs erzielt und die Markterwartungen leicht übertroffen. Der Blick in die Zukunft bleibt trotzdem unsicher.

Auf den Rest des Jahres blickt der Branchenführer Intel mit gemischten Gefühlen. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Nachfrage seien schwer abzuschätzen, warnte Konzernchef Paul Otellini am Dienstag nach US-Börsenschluss. "Es ist klar, dass die Finanzkrise einige Stress-Signale produziert, die unser Geschäft beeinflussen können", sagte Otellini. Intel werde aber besser abschneiden als die Wettbewerber. Die Aktie reagierte nachbörslich mit deutlichen Kursgewinnen.

Intels Überschuss kletterte im dritten Quartal um zwölf Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar. Der Umsatz erhöhte sich zum Vorjahr um lediglich gut ein Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar (7,5 Mrd. Euro), wie der Konzern in Santa Clara (Kalifornien) mitteilte.

Deutsche Computer-Käufer bescheren guten Absatz

In Deutschland trieb vor allem die Kauflust der privaten Computer-Anwender das Geschäft von Intel voran. "Der Absatz der Notebooks ist zweistellig gewachsen", sagte der Geschäftsführer von Intel Deutschland, Hannes Schwaderer. Hochwertige Notebooks mit einem großen Bildschirm seien besonders populär gewesen. Für das kommende Jahr erwartet Schwaderer auf dem deutschen Markt Wachstumsimpulse vom Einsatz von Intel-Chips in der Automobil- und Maschinenbau-Industrie.

Für das Schlussquartal 2008 rechnet Intel weltweit mit einem Umsatz zwischen 10,1 und 10,9 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge, ein wesentlicher Gradmesser für Experten, soll wie im dritten Quartal bei ungefähr 59 Prozent liegen und damit über Intels Ziel von etwa 57 Prozent. Das Abschneiden des Chip-Riesen gilt als wichtige Orientierung für die Aussichten der gesamten Technologiebranche in der eben gestarteten Berichtssaison.

40 Prozent Einbußen seit Jahresbeginn

Einige Experten hatten wegen der Folgen der Finanzkrise bei Intel deutlich schlechtere Geschäftserwartungen befürchtet. Die Anleger waren daher erleichtert und schickten die Aktie nachbörslich mit mehr als 4,5 Prozent ins Plus. Im Tagesverlauf hatte sie zuvor noch um 6,2 Prozent auf 15,93 Dollar verloren. Seit Jahresbeginn büßte Intel fast 40 Prozent seines Börsenwerts ein.

Die Umsätze legten im dritten Quartal außer in Amerika überall zu, in Europa etwa um gut drei Prozent. Mehr als die Hälfte seiner Erlöse erzielt Intel in Asien. Der Konzern will besonders im Geschäft mit einfachen Laptops (Netbooks) und Taschencomputern wachsen. "Viele Käufer eines Netbooks besitzen schon Computer und legen sich so ein Gerät zusätzlich zu", erläuterte Intel-Manager Schwaderer. Obwohl der Umsatz mit den Atom-Chips für diese Kategorie derzeit nur zwei Prozent des Intel-Umsatzes ausmache, sei das Geschäft für Intel wegen der hohen Stückzahlen interessant. Außerdem könne Intel die Atom-Chips besonders kostengünstig produzieren. (imo/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false