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Quartalszahlen: Intel verzehnfacht seinen Gewinn

Für den Chiphersteller Intel ist die Krise überwunden. In mehr als drei Viertel aller weltweiten PCs steckt ein Chip des Unternehmens. Der Gewinnsprung könnte deshalb ein gutes Zeichen sein - nicht nur für die Halbleiter-Industrie.

Berlin - Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat im vierten Quartal 2009 wieder gute Geschäfte gemacht. „Die Nachfrage hat weltweit angezogen“, sagte Intel- Deutschlandchef Hannes Schwaderer dem Tagesspiegel. „Der Markt befindet sich wieder auf dem Niveau von 2008. Wir haben die Krise überwunden.“ Zwar hätten die Unternehmen im vergangenen Jahr weit weniger in neue Informationstechnik investiert als zuvor. Aber der Computermarkt sei keineswegs eingebrochen. „Die privaten Verbraucher haben sich geweigert, an der Krise teilzunehmen“, sagte Schwaderer. Sie hätten vor allem in großer Zahl neue Notebooks gekauft. Das habe den Rückgang bei den Verkäufen im Geschäftskundenbereich ausgeglichen – auch auf dem deutschen Markt. „2009 wurden hierzulande genauso viele PCs verkauft wie 2008“, sagte Schwaderer.

Weltweit verdiente Intel im vierten Quartal 2009 knapp 2,3 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) und damit fast zehn mal so viel wie in der Vorjahresperiode. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr sank der Umsatz jedoch um sieben, der Gewinn um 17 Prozent. Zahlen für Deutschland, wo Intel 500 Mitarbeiter beschäftigt, nennt das Unternehmen nicht.

Da in mehr als drei Viertel aller weltweiten PCs ein Chip von Intel steckt, sind die Zahlen des Unternehmens ein Konjunkturbarometer – nicht nur für die Chipindustrie. Intel-Deutschlandchef Schwaderer sagte, dass hierzulande die Unternehmen bereits im vierten Quartal wieder anfingen, in neue Technik zu investieren. Wachstumspotenziale sieht der Chiphersteller dabei nicht nur im Computerbereich. Auch im Maschinenbau, in der Automobilindustrie und in der Unterhaltungselektronik knüpft Intel neue Partnerschaften. „Wir arbeiten bereits mit BMW und Mercedes zusammen, um das Internet ins Auto zu bringen“, sagte Schwaderer. Auch in der Unterhaltungselektronik gebe es vielversprechende Projekte. Im klassischen Geschäft mit Computerchips rechnet Schwaderer weiterhin mit einem profitablen Wachstum.

Intel-Konzernchef Paul Otellini äußerte sich optimistisch für das laufende Quartal. Er erwartet einen Umsatz zwischen 9,3 Milliarden bis 10,1 Milliarden Dollar und damit deutlich über dem des Vorjahreszeitraums. An das Schlussquartal mit seinem starken Weihnachtsgeschäft kann das erste Quartal traditionell nicht anknüpfen. Corinna Visser

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