zum Hauptinhalt
Guillaume de Posch

© dpa

Quartalszahlen: ProSieben streicht Ziele wegen Werbeflaute

Die schwächelnde Konjunktur verschärft die Situation beim angeschlagenen Fernsehkonzern ProSiebenSat1. Der Werbemarkt trübt sich ein, das Unternehmen sitzt auf einem riesigen Schuldenberg. Nun hilft nur noch Sparen, meint der Konzernchef.

Der TV-Konzern ProSiebenSat1 hat wegen der weiteren Eintrübung des Werbemarktes und anhaltender Probleme bei einem neuen Modell der Werbezeiten-Vermarktung sein Gewinnziel für 2008 gestrichen. Die bereits im August gesenkte Prognose für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 670 bis 700 Millionen Euro gilt nicht mehr, wie ein Sprecher des Unternehmen am Donnerstag sagte.

Vorstandschef Guillaume de Posch teilte in einem Schreiben mit: "Wie viele andere Marktteilnehmer müssen auch wir unser Haus winterfest machen." Dies könne nur durch "striktes Kostenmanagement" erreicht werden. Die Höhe der Einsparungen lasse sich derzeit nicht beziffern, da die Budgetplanungen für 2009 noch liefen, sagte der Sprecher. Bislang sind demnach Einsparungen von 70 Millionen Euro bis Jahresende vorgesehen.

Im dritten Quartal fiel der Umsatz von 668 auf 646 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Minus von 10,7 Millionen Euro nach einem Minus von knapp 78 Millionen Euro im Vorjahr. Damals hatte aber ein Bußgeld des Bundeskartellamtes in Höhe von 120 Millionen Euro ein tiefes Loch in die Kasse gerissen. Zu kämpfen hat ProSiebenSat1 vor allem mit der Vermarktung seiner Werbezeiten. Hinzu kommt ein Schuldenberg von rund 3,6 Milliarden Euro wegen der Übernahme der skandinavischen Senderkette SBS im vergangenen Jahr. (sf/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false