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Wirtschaft: R + V und Kravag planen Versicherung für Speditionen

WIESBADEN . Die R + V Versicherung, Wiesbaden, will mit der Hamburger Kravag-Gruppe bis zum Herbst ein Versicherungsunternehmen für das Speditionsgewerbe gründen, das mit rund 750 Mill.

WIESBADEN . Die R + V Versicherung, Wiesbaden, will mit der Hamburger Kravag-Gruppe bis zum Herbst ein Versicherungsunternehmen für das Speditionsgewerbe gründen, das mit rund 750 Mill. DM Prämienvolumen Marktführer sein wird. Die Gespräche verliefen erfolgversprechend, sagte der R + V-Vorstandschef Jürgen Förterer am Mittwoch in Wiesbaden. Kravag werde 500 Mill., R + V 250 Mill. DM Volumen beisteuern. Beide Unternehmen paßten gut zusammen, weil auch Kravag genossenschaftlich organisiert sei, sagte Förterer.

R + V habe in den ersten fünf Monaten 1999 die Bruttobeiträge bei Lebensversicherungen um 11,1 Prozent auf 1,9 Mrd. DM gesteigert. Bei der Kraftfahrzeugversicherung ging das Geschäft dagegen - wie in der ganzen Branche - zurück (minus 4,1 Prozent auf eine Mrd. DM). R + V strebe weiter ein ertragsorientiertes Wachstum aus eigener Kraft an. Eine Gesamtprognose für das laufende Jahr wage er angesichts der sprunghaften politischen Rahmenbedingungen nicht mehr zu geben, sagte Förterer.

Falls es bei der aktuellen Bonner Entscheidung bleibe, den Stichtag 22. Juni für die Besteuerung von Lebensversicherungen aufzuheben, könne sich ein Boom bei Lebensversicherungen ergeben, sagte der Vorstandschef. Möglicherweise würden viele Kunden noch schnell einen Vertrag abschließen, um sich die Steuerfreiheit zu sichern.

1998 hatte der Konzern (ohne Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit) die gebuchten Beiträge auf gut neun Mrd. DM (8,8 Mrd.) gesteigert. Der Gewinn vor Steuern wuchs trotz des Umstrukturierungsaufwandes um über 40 Prozent auf 269 Mill. DM. Wegen erwarteter hoher Steuerbelastung wies der Konzern davon nur 91 Mill. DM Überschuß aus. Beschäftigt werden 11 900 Menschen weltweit. Bis Ende 2000 sollen etwa 1000 Arbeitsplätze wegfallen. Bei der Umstrukturierung würden die 15 Filialdirektionen in Deutschland schrittweise abgebaut und die drei Standorte Hanover, Stuttgart und Frankfurt gestärkt werden.

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