zum Hauptinhalt

Ramsch-Niveau: Zypern will unter den Euro-Rettungsschirm

Das Schicksal der zyprischen Banken ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Griechenland verknüpft. Nach einer Herabstufung durch die Ratingagentur Fitch sieht Zypern für sich nur noch eine Lösung.

Das hoch verschuldete Zypern stellt einen Antrag auf EU-Hilfen. Das teilte die Regierung am Montag in einer Erklärung mit. Das Land galt schon seit einiger Zeit als Kandidat für den Euro-Rettungsschirm.

Die Ratingagentur Fitch hatte am Montag die Bonitätsnote gesenkt und damit Spekulationen über einen Hilfsbedarf verstärkt. Zyperns Wirtschaft ist eng mit dem benachbarten Griechenland verbunden, das nur mit internationalen Hilfen über Wasser gehalten wird.

Die großen zyprischen Banken sind umfassend in Griechenland engagiert und damit auch den Risiken durch die dortige Staatsverschuldung in besonderem Maße ausgesetzt. Allein die Cyprus Popular Bank, das zweitgrößte Geldinstitut des Landes, braucht 1,8 Milliarden Euro, um ihre Rekapitalisierung bis zum 30. Juni fristgerecht abzuschließen - der Betrag entspricht etwa zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts des kleinen Staates. Fitch erklärte am Montag, Zypern werde voraussichtlich weitere vier Milliarden Euro benötigen, um seinen Bankensektor zu stützen.

Die Kreditwürdigkeit des Euro-Staates sei um eine Stufe von „BBB-“ auf „BB+“ gesenkt worden, teilte die Agentur am Montag mit. Der Ausblick bleibe zudem negativ, eine weitere Herabstufung sei angesichts der möglichen Zuspitzung der Lage in Athen nicht auszuschließen, hieß es.

Fitch folgte mit seiner Neubewertung den Einschätzungen der beiden anderen großen Ratingagenturen: Moody's hatte die Kreditwürdigkeit Zyperns im März auf ein entsprechendes Niveau gesenkt, Standard & Poor's bereits im Januar. (rtr/dapd)

Zur Startseite