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Wirtschaft: Razzia bei Telekom-Chef Obermann Staatsanwaltschaft bestätigt Untersuchungen

Bonn - Die Staatsanwaltschaft Bonn hat einem Medienbericht zufolge die Wohnung von Telekom-Chef Rene Obermann durchsucht. Bei einer Razzia am 31.

Bonn - Die Staatsanwaltschaft Bonn hat einem Medienbericht zufolge die Wohnung von Telekom-Chef Rene Obermann durchsucht. Bei einer Razzia am 31. August sei umfangreiches Material beschlagnahmt worden, berichtete die „Wirtschaftswoche“ am Montag auf ihrer Internetseite. Die Strafverfolger ermittelten im Auftrag der US-Börsenaufsicht SEC und des US-Justizministeriums gegen acht Telekom-Manager wegen des Verdachts der Bestechung oder der Beihilfe zur Bestechung bei der ungarischen Konzerntochter Magyar Telekom und anderen Tochterfirmen. Die Vorfälle lägen rund fünf Jahre zurück, hieß es. Damals war der heutige Konzernchef Obermann als Chef der internationalen Mobilfunksparte der Telekom auch für Geschäfte in Ungarn verantwortlich. Auch die Privatwohnungen anderer Führungskräfte und die Bonner Konzernzentrale sollen durchsucht worden sein.

Der heutige Telekom-Chef bestreitet ein Fehlverhalten. „Rene Obermann stellt ausdrücklich fest, dass die Vorwürfe haltlos sind und sich dies auch in Kürze zeigen werde“, sagte ein Konzernsprecher am Montag.

Die Bonner Staatsanwaltschaft bestätigte Razzien im Zusammenhang mit der Telekom. „Es wurden mehrere Firmen, aber auch Privatwohnungen von Beschuldigten und Zeugen durchsucht“, sagte Fred Apostel, Sprecher der Staatsanwaltschaft, zu „Spiegel Online“. Namen einzelner Personen nannte er nicht. Ob Obermann zu den betroffenen Personen zählte, sagte er nicht. Apostel bestätigte, dass sich die Ermittlungen um eine ausländische Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom drehen. Die Razzia habe aber nicht nur bei der Telekom stattgefunden, sondern auch bei weiteren Firmen. Insgesamt seien mehr als zehn Räumlichkeiten in Deutschland durchsucht worden. Anlass sei ein Rechtshilfeersuchen aus Amerika gewesen. Die US-Behörden hatten die Ermittlungen aufgenommen, weil die Telekom zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Bestechung an der New Yorker Börse gehandelt wurde. Mittlerweile wurde die Börsennotiz gelöscht.

Der „Wirtschaftswoche“ zufolge geht es bei den Ermittlungen nicht nur um die Geschäfte der Magyar Telekom, sondern auch um andere Tochtergesellschaften in Osteuropa. Die Telekom soll Schmiergelder in Millionenhöhe an Regierungsbeamte gezahlt haben, um bei der Regulierung und bei der Vergabe von Mobilfunklizenzen Vorteile zu bekommen. Tsp/rtr

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