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Wirtschaft: Razzia gegen Schwarzarbeit

Italienisch-rumänische Bande zerschlagen

Düsseldorf - Den Schwarzarbeitsjägern von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) ist am Sonntag ein großer Coup gelungen. Gemeinsam mit der Bundespolizei hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) eine italienisch-rumänische Bande zerschlagen. Vier Haupttäter wurden verhaftet, bundesweit wurden in 55 Städten mehr als 110 Objekte durchsucht, darunter Eiscafés, Wohnungen und Büros. Mehr als 1800 Beamte der Sonderkommission „Pinguin“, gesteuert vom Hauptzollamt Bielefeld, waren im Einsatz. Den Tätern wird vorgeworfen, in großem Umfang Menschen aus Osteuropa und aus anderen Nicht-EU-Ländern eingeschleust und als Schwarzarbeiter zu weit untertariflichen Löhnen in Eisdielen eingesetzt zu haben.

Die Hauptbeschuldigten sind zwei 46-jährige Italiener, eine 27-jährige Rumänin sowie ein 41-jähriger Rumäne. Das bestätigte ein FKS-Sprecher dem Handelsblatt. Die Ermittler haben Beweismaterial sichergestellt und zahlreiche weitere Personen festgenommen, die an den durchsuchten Objekten angetroffen wurden. Es wird gegen mehr als 40 Beschuldigte ermittelt. Wegen der hohen Gefährlichkeit der Tätergruppierung kamen Spezialkräfte zum Einsatz.

Die Beschuldigten sollen mehrere tausend Arbeitskräfte – gesteuert durch einen Haupttäter im Ausland – angeworben und per Pkw nach Deutschland zu den jeweiligen Arbeitsorten transportiert haben. Die illegalen Arbeitnehmer sollen in der Regel sechs bis sieben Tage je Woche durchschnittlich je zehn bis 14 Stunden zu Stundenlöhnen von 1,50 bis zwei Euro gearbeitet haben. Das entspricht Monatslöhnen von 360 bis 790 Euro. Die Menschen wurden zum Teil sogar aus Südamerika eingeschleust. ke (HB)

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