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RECHTS Frage: an Susanne Meunier Finanztest (Stiftung Warentest)

Eine Versicherung fürs Studium?

Ich möchte gern für meinen Sohn eine Versicherung abschließen, damit er damit später eine Ausbildung oder ein Studium finanzieren kann. Soll ich das mithilfe einer Lebensversicherung tun? Was meinen Sie?

Das Sparen für Kinder mit Versicherungen lohnt sich nicht. Die teuren Policen mit klingenden Namen wie „Biene Maja“, „Känguru“ oder „Best Invest Future“ nennen sich zwar Ausbildungsversicherungen. Aber es sind einfach nur kapitalbildende Lebens- oder Rentenversicherungen, häufig mit Fondsinvestment. Manche dieser Policen laufen sogar bis zum Lebensende des Kindes mit einer eingebauten Rentenauszahlphase, die in 60 oder 65 Jahren beginnt. Die Beiträge für solche Versicherungen zahlen der Vater oder die Mutter des Kindes, manchmal auch Tanten oder die Großeltern. Geködert werden die besorgten Angehörigen mit attraktiv klingenden Konditionen, die sie teuer bezahlen: Geldentnahme zwischendurch erlaubt, Umwandlung des Vertrags in eine Berufsunfähigkeits- oder Rentenversicherung für das Kind möglich, Rückzahlung der Beiträge bei Vertragsende.

Das stärkste Argument ist meist, dass der Versicherer den Vertrag bis zum Ablauf aus eigenen Mitteln fortführt, wenn der Zahlende stirbt. Doch das können Angehörige deutlich günstiger sicherstellen. Geldanlage und Absicherung sollten grundsätzlich nicht vermischt werden. Mit einer preiswerten und in der Summe ausreichenden Risikolebensversicherung können Eltern für ihre Kinder vorsorgen für den Fall, dass Vater oder Mutter sterben. Eine 34-jährige Frau oder ein gleichaltriger Mann (beide Nichtraucher) zahlen beispielsweise beim Versicherer Cosmos nur je 90 Euro Jahresbeitrag für einen Vertrag mit 20 Jahren Laufzeit und einer Versicherungssumme von 150 000 Euro. Gleichzeitig bleibt den Eltern reichlich Geld zum Sparen für die Ausbildung des Kindes.

Um für kleinere Kinder Geld für später zusammenzusammeln, empfiehlt sich häufig eine Mischung aus Bank- und Fondssparen. Internationale Aktienfonds sind wegen ihrer besseren Ertragschancen auf die lange Sicht der richtige Weg. Wegen der Kursschwankungen sind sie aber nicht geeignet, um zwischendurch Geld für eine Zahnspange, einen Laptop oder ein Auslandsjahr zu entnehmen.

Das Geld für solche Kosten kommt lieber durch gut verzinstes Tages- oder Festgeld zusammen, an das Eltern jederzeit ohne Verlust herankommen. In der Niedrigzinsphase ist es jedoch schwierig, gute Angebote zu finden. Einen Zinsvergleich finden Sie beim „Produktfinder Zinsen“ der Stiftung Warentest (www.test.de/zinsen).Foto: promo

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an Susanne Meunier

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