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Recycling: Interseroh verkauft weniger „Schrott“

Das Recyclingunternehmen verringert seinen Verlust. Der niedrige Absatz an den Stahlschrottmärkten hatte das Ergebnis bereits im ersten Quartal kräftig ins Minus gedrückt.

Berlin - Interseroh leidet ganz erheblich unter der konjunkturbedingt schwachen Nachfrage nach seinen Recyclingprodukten. Der Umsatz des Kölner Unternehmens, an dem die Berliner Alba-Gruppe der Brüder Axel und Eric Schweitzer 75 Prozent hält, schrumpfte im ersten Halbjahr auf 588,3 Millionen Euro und damit auf gut die Hälfte der Erlöse der ersten sechs Monate 2008. Unter dem Strich stand ein Verlust von 5,7 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 34,2 Millionen Euro erwirtschaftet.

Interseroh ist in drei Geschäftsfeldern aktiv: Stahl- und Metallrecycling, Dienstleistungen sowie Rohstoffhandel. Das Unternehmen mit 100 Standorten in Europa sammelt, transportiert, bereitet auf und verwertet Verpackungen, ausgediente Produkte und Altmetalle. In der Wirtschaftskrise ging die Nachfrage nach Sekundärrohstoffen dramatisch zurück. Das sei der Hauptgrund für die gesunkenen Preise, sagte ein Firmensprecher. Die Abwrackprämie und das in der Folge gestiegene Schrott-Angebot spiele dabei kaum eine Rolle. Im Stahl- und Metallrecycling brach der Umsatz im ersten Halbjahr von 910,9 Millionen in der Vorjahresperiode auf nun 371 Millionen Euro ein. Dem Rückgang begegnete Interseroh mit Kurzarbeit. Rund 600 Mitarbeiter seien betroffen. Insgesamt beschäftigt die Interseroh-Gruppe 1744 Mitarbeiter.

Der niedrige Absatz an den Stahlschrottmärkten hatte das Ergebnis bereits im ersten Quartal kräftig ins Minus gedrückt. Nach den ersten drei Monaten stand unter dem Strich sogar ein Verlust von 9,8 Millionen Euro. Der konnte nun halbiert werden. Im Ergebnis des ersten Halbjahres seien Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Stahl- und Metallrecycling enthalten, teilte Interseroh mit. „Das Ergebnissicherungsprogramm greift“, sagte Interseroh-Vorstandschef Axel Schweitzer. Gespart wird künftig auch beim Vorstand. Seit Ende Juli hat der nur noch zwei Mitglieder: Schweitzer, der Finanzen sowie Stahl- und Metallrecycling verantwortet, und Roland Stroese für Dienstleistungen und Rohstoffhandel. vis

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