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Wirtschaft: Regierung fehlen Beweise für den Monopol-Vorwurf

Der US-Softwarekonzern Microsoft sieht sich von seinen Prozessgegnern, der US-Regierung und 19 klagenden Bundesstaaten, keineswegs monopolistischer Geschäftspraktiken überführt. Die im Kartellverfahren vorgetragenen Argumente belegten den Monopol-Vorwurf nicht ausreichend, betonte das Unternehmen in seiner am Dienstag veröffentlichten offiziellen Stellungnahme zur richterlichen Faktendarstellung vom November.

Der US-Softwarekonzern Microsoft sieht sich von seinen Prozessgegnern, der US-Regierung und 19 klagenden Bundesstaaten, keineswegs monopolistischer Geschäftspraktiken überführt. Die im Kartellverfahren vorgetragenen Argumente belegten den Monopol-Vorwurf nicht ausreichend, betonte das Unternehmen in seiner am Dienstag veröffentlichten offiziellen Stellungnahme zur richterlichen Faktendarstellung vom November. "Eine Firma wird nicht zum Monopolisten, nur weil sie ein extrem populäres Produkt besitzt," hieß es in der Antwort an Richter Thomas Penfield Jackson.

Jackson hatte Microsoft zuletzt attestiert, auf dem Markt für PC-Betriebssysteme eine Monopolstellung erreicht zu haben und diese auszunutzen, um den Wettbewerb zu unterdrücken. Neun von zehn Computern weltweit laufen mit Windows-Betriebssystemen aus dem Hause Microsoft. "Selbst wenn man die richterlichen Feststellungen akzeptiert, bleibt die Tatsache, dass die Kläger ihren rechtlichen Verpflichten bei keiner der vorgebrachten Beschuldigungen nachgekommen sind", monierte der Softwareriese. Microsoft verwahrte sich erneut dagegen, sein Internet-Navigationsprogramm Explorer illegal in Windows integriert zu haben, um Mitbewerber - vor allem den Konkurrenten Netscape - zu ersticken. "Netscape hat seinen Navigator allein 1998 an die 160 Millionen Mal abgesetzt", argumentierte das Unternehmen von Bill Gates, der erst vor wenigen Tagen seinen Rückzug aus der aktiven Geschäftsführung angekündigt hatte. Nach der Übernahme von Netscape durch den Online-Dienst AOL Ende 1998 und dessen jüngsten Erwerb des Medienkonzern Time Warner könne das Navigationsprogramm auf eine noch größere Verbreitung hoffen, betonte Microsoft.

Am Firmensitz in Redmond legte der Konzern derweil Zahlen für das am 31. Dezember zu Ende gegangene zweite Quartal des Geschäftsjahres vor, die einen deutlichen Ertragsanstieg ausweisen. Der Reingewinn konnte demnach zwischen Oktober und Dezember verglichen mit dem entsprechenden Vorjahresquartal um 23 Prozent auf 2,436 Milliarden Dollar (4,72 Milliarden Mark) gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie erreichte 44 Cent und lag damit höher als ein Jahr zuvor mit 36 Cent und auch höher als die Prognosen der meisten Analysten. Der Umsatz stieg mit 6,1 Milliarden Dollar (11,8 Milliarden Mark) um 18 Prozent. Für das gesamte Jahr sagte Microsoft einen moderateren Anstieg von Umsatz und Gewinn voraus. Die Microsoft-Aktie legte in New York leicht zu.

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