zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Regionalflüge: Lufthansa steigt bei Eurowings ein

Die Deutsche Lufthansa beteiligt sich mit knapp 25 Prozent an Eurowings und vertieft damit ihre Zusammenarbeit mit der Dortmunder Regionalfluggesellschaft. Anfang nächsten Jahres wolle sie sich zunächst mit 24,9 Prozent am Grundkapital der drittgrößten deutschen Fluglinie beteiligen, teilte Lufthansa mit.

Die Deutsche Lufthansa beteiligt sich mit knapp 25 Prozent an Eurowings und vertieft damit ihre Zusammenarbeit mit der Dortmunder Regionalfluggesellschaft. Anfang nächsten Jahres wolle sie sich zunächst mit 24,9 Prozent am Grundkapital der drittgrößten deutschen Fluglinie beteiligen, teilte Lufthansa mit. Dieser Anteil solle vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigabe später aufgestockt werden. Eine Übernahme sei aber nicht geplant. Auch Eurowings-Chef Friedrich-Wilhelm Weitholz betonte die Eigenständigkeit der Fluggesellschaft, die 1993 aus den beiden Gesellschaften NFD in Nürnberg und RFG in Dortmund hervorgegangen war.

Eine Lufthansa-Sprecherin hob die Bedeutung von Eurowings im Regionalflugverkehr von Nordrhein-Westfalen hervor. Mit der Beteiligung wolle Lufthansa von der Flugzeugflotte von Eurowings und deren Streckennetz im bevölkerungsreichsten Bundesland profitieren. Von Nordrhein-Westfalen aus wolle man außerdem zusätzliche Direktverbindungen in andere europäische Wirtschaftszentren anbieten. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Weitholz teilte mit, Eurowings werde "als Marke selbständig bleiben" und solle weiter ausgebaut werden. "Das Steuer behält der Vorstand in der Hand, die unternehmerische Führung bleibt in den Händen unseres Hauptgesellschafters Albrecht Knauf", sagte Weitholz. Die Aktionäre und das Management hätten einer strategischen Beteiligung durch die Lufthansa gegenüber anderen Alternativen den Vorzug gegeben. Knauf war bisher mit 99,91 Prozent Hauptgesellschafter der Eurowings Luftverkehrs AG. Der Rest der Aktien lag in den Händen der Beschäftigten.

Im Vorfeld der Beteiligung hatte sich Eurowings aus der Allianz mit der niederländischen KLM zurückgezogen. Dies war bereits als Indiz für ein bevorstehendes Zusammenrücken mit Lufthansa gewertet worden. Die Kooperationsvereinbarung wurde den Angaben eines Eurowings-Sprechers zufolge durch kurzfristige Abkommen ersetzt, in denen Eurowings der KLM Kapazitäten je nach Bedarf verkauft. Dieser Vereinbarung sollten in Kürze weitere Gespräche mit Air France und Alitalia folgen. Eurowings plant massive Investitionen in den Ausbau und die Erneuerung ihrer Flugzeugflotte und ihrer Infrastruktur an den Flughäfen und benötigt dafür die Lufthansa als finanzstarken Partner. Außerdem will Eurowings das Internet-Portal ausbauen und in den elektronischen Handel investieren. Der für das Netzmanagement und Marketing zuständige Bereichsvorstand Ralf Teckentrup wies dazu auf die hohen Investitionen der Lufthansa in E-Commerce-Aktivitäten hin. "Ein Partner wie Eurowings braucht diese Dinge ja nicht parallel zu entwickeln, sondern kann Entwicklungen wie Infoflyway übernehmen und das dann relativ kostengünstig betreiben."

Die beiden Fluggesellschaften arbeiten bereits locker zusammen. So hat die Lufthansa nach eigenen Angaben von Eurowings drei Flugzeuge geleast. Zudem kooperieren die beiden Linien auf der Strecke von Nürnberg nach London / Stansted. Eurowings hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr drei Millionen Passagiere befördert. Der Umsatz erhöhte sich 1999 um 3,1 Prozent auf 729 Millionen Mark. Der Jahresüberschuss wurde mit rund acht Millionen Mark angegeben.

Mit 27 Flugzeugen vom Typ ATR 42 und ATR 72 betreibt Eurowings eine der größten Turboprop-Flugzeugflotten in Europa. Darüber hinaus zählen zu der Flugzeugflotte so genannte "Flüsterjets" vom Typ BAe 146 und fünf Flugzeuge vom Typ Airbus A319. Insgesamt verfügt die Firma über 42 Flugzeuge und beschäftigt 1632 Mitarbeiter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false