zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Reif für eine leichte Konsolidierung

Doch langfristig zeigt der Aktienmarkt nach oben FRANKFURT (MAIN) (ro).Auch wenn die vergangene Woche für die Börsianer besser verlaufen ist als erwartet, bleiben die Gemüter unruhig.

Doch langfristig zeigt der Aktienmarkt nach oben FRANKFURT (MAIN) (ro).Auch wenn die vergangene Woche für die Börsianer besser verlaufen ist als erwartet, bleiben die Gemüter unruhig.Zwar wurden der umstrittene Brüsseler Beschluß um den künftigen Präsidenten der Europäischen Zentralbank erstaunlich gut verkraftet und die guten Wirtschaftsdaten aus Amerika als positives Zeichen gewertet.Aber den Börsianern ist klar, daß sie zum Ende der Woche nur der Mega-Deal von Daimler und Chrysler und der damit verbundene Schwung für Auto- und Bankaktien vor einem deutlichen Kursrückgang gerettet hat.Am Freitag kletterte der Deutsche Aktienindex (Dax) auf 5257 Punkte."Der neue Aufschwung kann nicht überzeugen, denn das Umsatzvolumen ist relativ niedrig und auch die Marktbreite stimmt nicht.Die Gesamtmarktlage ist immer noch deutlich überhitzt und benötigt deshalb eine größere Verschnaufpause", heißt es etwa bei der Frankfurter Sparkasse."Der Aktienmarkt ist reif für eine Zwischenkonsolidierung", so die Deutsche Bank.Auch bei der Dresdner Bank hält man eine Korrektur um zehn Prozent für "heilsam".Bei 4800 Punkten sehen viele Börsianer ein gesundes Niveau, von dem aus es wieder aufwärts gehen könnte.Mit Besorgnis betrachten viele die Entwicklung des US-Dollar, der deutlich unter die Marke von 1,80 DM gerutscht ist.Allerdings konnte er sich am Freitag wieder leicht erholen.Für exportorientierte Aktien, etwa aus der Chemie, könnte ein schwächerer Dollar eine Belastung sein.Auch mit Blick auf die Zinsen herrscht bei manchen leichte Verunsicherung: Sorgen um die Stabilität des Euro und eine möglicherweise doch zu spritzige Konjunktur in den USA könnten zu einer leichten Verschärfung der Geldpolitik führen.Für Aktien aber sind höhere Zinsen in der Regel Gift.Letztes Argument der Skeptiker: Nach dem deutlichen Anstieg der Papiere seien viele Aktien sehr hoch bewertet."Es gilt somit weiterhin, Gewinnmitnahmen in Erwägung zu ziehen", rät die Frankfurter Sparkasse.Und die Gewinne erst einmal zu parken, um dann wieder einzusteigen, wenn die Kurse richtig nachgegeben haben.Denn einige Experten erwarten, daß sich die Börse vielleicht sogar bis zu den Bundestagswahlen im September allenfalls seitwärts bewegt.Gleichwohl bleiben Aktien auf mittlere und längere Sicht Favoriten in Sachen Geldanlage.Das Umfeld ist nach wie vor intakt: Trotz leichter Ängste vor einer Steigerung verharren die Zinsen weiter auf einem historisch niedrigen Niveau.Damit bleiben festverzinsliche Wertpapiere als Geldanlage uninteressant.Die Gewinnerwartungen der Unternehmen sind weiterhin gut, der Euro schafft eine noch bessere Lage.Und nach wie vor haben die Anleger reichlich Geld, das investiert sein will.Und daß der Dollar so richtig in den Keller geht und damit dem deutschen Export einen Schlag versetzt, glaubt auch niemand.Konsequenz: In einem Jahr erwarten die Experten der SGZ-Bank den Dax bei stolzen 6200 Punkten.Die Kollegen von der Deutschen Bank sind etwas bescheidener.Sie rechnen mit 6000 Punkten.Und nennen noch einen weiteren Grund: "Der private deutsche Anleger hat auf breiter Front die Aktie entdeckt."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false