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Wirtschaft: Reinigungsunternehmen gehen neue Wege

BERLIN (kwi).Die internationale Fachmesse für Reinigungs-Technik in Berlin, die heute abend zu Ende geht, hat in diesem Jahr mehr Zuspruch gefunden als in den Vorjahren.

BERLIN (kwi).Die internationale Fachmesse für Reinigungs-Technik in Berlin, die heute abend zu Ende geht, hat in diesem Jahr mehr Zuspruch gefunden als in den Vorjahren.9000 bis 10 000 Besucher, zehn Prozent mehr als das letzte Mal, erwartet die Messe Berlin für die Veranstaltung, auf der seit Mittwoch über 250 Aussteller (1996: 232) aus 13 Ländern Reinigungsmaschinen und -mittel präsentieren.

Leitthema der diesjährigen Messe ist der sogenannte Gebäudeservice - die neue Hoffnung für die Reinigungsbranche, da ihr eigentliches Geschäft stagniert."Der Markt für Gebäudereinigung ist relativ ausgeschöpft", sagte die Sprecherin des Bonner Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV).Grund sei unter anderem der Kostendruck der Kommunen.Daher geht seit etwa fünf Jahren im traditionell hart umkämpften Reinigungsmarkt der Trend dahin, neben der Gebäudereinigung auch Dienstleistungen wie etwa Hausmeisterdienste, Catering, Sicherheits- und Wachschutz anzubieten.Auf 35 - 40 Mrd.DM schätzt man den Markt für Gebäudemanagement und erwartet künftig Zuwächse.Nach Angaben des BIV könnten öffentliche Hand und Privatwirtschaft bis zu zehn Mrd.DM einsparen, wenn sie Gebäudedienstleistungen outsourcen.Derzeit halten Gebäudereinigungsunternehmen am Markt für Gebäudemanagement einen Anteil von einem Viertel."Gebäudereinigungsunternehmen sind dafür besonders geeignet, weil sie mit Unternehmen und Kommunen über ihr eigentliches Geschäft schon in Kontakt stehen und zudem in der Koordination vieler Menschen erfahren sind", sagt Kleppien.Bisher seien jedoch überwiegend große Unternehmen wie Gegenbauer in diesem Zukunftsmarkt tätig.

Die Reinigungsunternehmen haben nach Angaben des BIV 1995 insgesamt 11,3 Mrd.DM umgesetzt und sind mit insgesamt 705 000 Mitarbeitern das beschäftigungsintensivste Handwerk, in Berlin waren 1997 über 40 500 Beschäftigte.Dabei ist jedoch etwa ein Drittel geringfügig beschäftigt, wenngleich diese Zahl Mitte der 80er Jahre nach Angaben der BIV-Sprecherin fast doppelt so hoch war.Bei dem Großteil der 5 700 Reinigungsunternehmen handelt es sich um kleine und mittelständische Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl von zehn bis 100; daneben gibt es einige große Unternehmen wie etwa Gegenbauer, Dussmann, NWG und Piepenbrock; letzteres beschäftigt etwa 40 000 Menschen.

Eine weitere neue Erscheinung in der Gebäudereinigungsbranche, die auch auf der Messe diskutiert wird, ist die Einführung von sogenannten Qualitätsmeßsystemen.Um Reinigungsleistungen künftig bewerten zu können, sollen Kriterien festgelegt werden; bisher gebe es, so Kleppien, ein "sehr kompliziertes Leistungsverzeichnis", das nur die Tätigkeit - etwa dreimal pro Woche den Aschenbecher säubern, nicht aber den Sauberkeitsgrad erfaßt.

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