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Wirtschaft: Reisen beflügelt – nur nicht die Konjunktur

Obwohl 2003 mehr Passagiere ins Ausland geflogen sind, hat die Tourismusindustrie kaum profitiert

Die guten Nachrichten werden an den Flughäfen verbreitet: Während die Konjunkturbilanz für das vergangene Jahr enttäuschend ist und sich auch 2004 noch kein richtiger Optimismus ausbreitet, melden die Airports steigende Passagierzahlen. Drei Millionen mehr Fluggäste sind 2003 im Vergleich zum Vorjahr von deutschen Flughäfen aus ins Ausland gestartet, teilte das Statistische Bundesamt mit – pünktlich zum Start der Internationalen Tourismusbörse ITB an diesem Freitag. Damit flogen insgesamt 50,1 Millionen Fluggäste ins Ausland, 3,9 Prozent mehr als 2002. Die schlechte Nachricht: Die Tourismusindustrie profitierte davon kaum. Nach Angaben des Präsidenten des Reisebüro und Reiseveranstalter Verbands (DRV), Klaus Laepple, sind 2003 die PauschalreiseUmsätze um sechs Prozent auf 15,3 Milliarden Euro zurückgegangen.

Dass mehr Passagiere ins Ausland geflogen sind und die Umsätze der Reiseveranstalter trotzdem zurückgingen, hat vor allem mit den niedrigen Preisen zu tun. Alle Veranstalter haben wegen des Irakkrieges, Sars und der Konjunkturschwäche ihre Preise massiv gesenkt, um Flugzeuge und Hotels einigermaßen auszulasten. Hinzu kommt, dass die Billigflieger sich im vergangenen Jahr richtig etabliert haben. Allein von Frankfurt Hahn aus, der größten deutschen Basis von Ryanair, flogen 2003 rund 1,2 Millionen Passagiere ins europäische Ausland – ein Plus von 61 Prozent. Die vielen Reisenden bedeuten also noch nicht, dass es im laufenden Jahr der Tourismusbranche sehr viel besser geht.

Deswegen sind auch viele Experten noch vorsichtig. Die Bank HSBC Trinkaus&Burkhardt sieht vor allem das sensible Preisbewusstsein der deutschen Verbraucher. DRV-Präsident Laepple ist trotzdem optimistisch: Die Umsätze sollen 2004 wieder um fünf Prozent wachsen. fw

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