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Wirtschaft: Rekordzahlen bei Exporten: Handelsbilanzplus beträgt 2000 mehr als 140 Milliarden Mark - Importe steigen um zwölf Prozent

Für die deutsche Exportwirtschaft stehen die Zeichen auf Schönwetter. Das zeigen die Ergebnisse der Umfrage, die der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) bei den deutschen Auslandshandelskammern, Delegierten und Repräsentanten der deutschen Wirtschaft in 83 Ländern durchgeführt hat.

Für die deutsche Exportwirtschaft stehen die Zeichen auf Schönwetter. Das zeigen die Ergebnisse der Umfrage, die der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) bei den deutschen Auslandshandelskammern, Delegierten und Repräsentanten der deutschen Wirtschaft in 83 Ländern durchgeführt hat. Die Ausfuhren werden in diesem Jahr einen neuen Rekord erreichen und die Schwelle von einer Billion Mark überschreiten. Der Handelsbilanzüberschuss soll mehr als 140 Milliarden Mark betragen und damit den bisherigen Höchstwert übertreffen. Exporte und Importe werden um zwölf Prozent zulegen.

"Die Weltwirtschaft befindet sich in einem kräftigen Aufschwung", erklärte Franz Schoser, Hauptgeschäftsführer des DIHT, der die Ergbnisse der Umfrage am Dienstag vorstellte. Europa, Amerika und auch Asien befänden sich wirtschaftlich auf dem Weg nach oben. "Das strahlende Bild hat jedoch Schattenseiten", sagte Schoser und verwies auf die steigende Inflationsgefahr. Auch sei der schwache Euro "kein Ruhekissen".

Die Entwicklung des Euro-Außenwertes spiele für den Export eine zentrale Rolle. Die Abschwächung der Gemeinschaftswährung führe beim Verkauf deutscher Waren in Länder außerhalb der Euro-Zone zu höheren Erlösen. Besonders der Handel mit den Nafta-Ländern USA, Mexiko und Kanada werde sich 2000 beleben. Der starke Dollarkurs und die günstige konjunkturelle Entwicklung förderten die Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen. Die Ausfuhren in die zehn Länder der Euro-Zone - rund drei Viertel der deutschen Exporte - würden um zehn Prozent steigen, so Schoser. Das ist etwa fünf mal so viel wie im Vorjahr. Der deutsche Export in die Länder Ost- und Mitteleuropas (MOE) kann in diesem Jahr mit den Ausfuhren in die EU-Staaten wieder mithalten. Dabei werden die besten Ergebnisse für die Länder der EU-Beitrittskandidaten und Russland erwartet. "Bemerkenswert positiv" entwickelten sich in diesem Jahr auch die Ausfuhren nach Lateinamerika, sagte Schoser. Im Nahen und Mittleren Osten würden die Exporte aus Deutschland kräftig steigen. Verantwortlich sei der hohe Ölpreis, der Gelder für Importe locker macht.

In diesem Jahr haben auch die asiatischen Länder wieder den Anschluss an das Weltwachstum gefunden. In Japan läuft der Erholungsprozess zwar noch zögerlich, es wird aber wieder Wachstum erwartet. Insgesamt ist laut Schoser für 2000 mit einer kräftigen Steigerung der deutschen Lieferungen nach Asien zu rechnen. In China trage der angestrebte WTO-Beitritt zu einer schnelleren Integration in den Welthandel bei. Auch die dort ansässigen deutschen Joint Ventures sorgten für eine Zunahme der Lieferungen aus dem Heimatland.

Die Importe sollen in diesem Jahr um zwölf Prozent zunehmen. Das übertrifft den Zuwachs des Vorjahres (fünf Prozent) um mehr als das Doppelte. Grund für den Anstieg der Importzahlen ist die hohe Exportdynamik. Im Zuge der steigenden Auftragseingänge aus dem Ausland führen deutsche Unternehmen vermehrt Vorprodukte und Halbfertigwaren ein. "Zudem wächst die deutsche Volkswirtschaft in diesem Jahr kräftig", berichtete Franz Schoser. Daher steige die inländische Nachfrage nach Importgütern. Dies gelte für die Unternehmen, die ihre Produktion für den heimischen Markt steigern und dazu in stärkerem Maße Rohstoffe und Vorprodukte benötigen. Bei steigendem Einkommen wachse aber auch die Nachfrage der privaten Haushalte nach ausländischen Konsumgütern.

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