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Unter dem VW-Dach. Am Mittwoch hat

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Wirtschaft: Richter: Porsche hat nicht getäuscht Autokonzern gewinnt Schadenersatzprozess

Berlin - Ein juristischer Etappensieg hat Porsche am Mittwoch Kursgewinne an der Börse verschafft. Die Aktie des Sportwagenherstellers sprang um rund acht Prozent nach oben, nachdem Porsche sich im ersten Schadenersatzprozess wegen gescheiterter Aktiengeschäfte während des Übernahmekampfes gegen VW durchgesetzt hatte.

Berlin - Ein juristischer Etappensieg hat Porsche am Mittwoch Kursgewinne an der Börse verschafft. Die Aktie des Sportwagenherstellers sprang um rund acht Prozent nach oben, nachdem Porsche sich im ersten Schadenersatzprozess wegen gescheiterter Aktiengeschäfte während des Übernahmekampfes gegen VW durchgesetzt hatte. Das Landgericht Braunschweig wies Schadenersatzforderungen in Höhe von 4,7 Millionen Euro zweier Aktienspekulanten gegen die Stuttgarter ab.

Die Kläger, einer von ihnen ein Unternehmer aus Berlin, hatten behauptet, Porsche habe sie 2008 mit unrichtigen Pressemitteilungen zu verlustreichen Aktiengeschäften verleitet. Dagegen erklärten die Richter, die Porsche-Mitteilungen seien nicht „grob falsch“ gewesen. Die Kläger wollen das Urteil nicht hinnehmen.

Hintergrund des Streits ist die Übernahmeschlacht zwischen Porsche und Volkswagen im Jahr 2008: Damals hatte Porsche mit Krediten und riskanten Aktiendeals ohne Erfolg versucht, den viel größeren Konkurrenten VW zu schlucken. Dabei kam es zu großen Kursbewegungen der VW-Aktie, was Spekulanten anlockte. Das Papier war zeitweise mehr als 1000 Euro wert. Einige Anleger fuhren aber hohe Verluste ein, die sie sich vor Gericht nun zurückholen wollen. Im Kern werfen die Anleger Porsche vor, das Unternehmen habe VW schon früh vollständig übernehmen wollen, diese Pläne aber abgestritten. Erst im Herbst 2008 dann habe Porsche die wahren Pläne enthüllt und so die Anleger getäuscht.

Porsche begrüßte die Entscheidung des Gerichts. In Braunschweig sind noch drei ähnliche Schadenersatzprozesse anhängig. In diesen drei Verfahren, die 2013 verhandelt werden, geht es um Milliardensummen. Auch in den USA ist Porsche mit Milliarden-Klagen konfrontiert.

Klägeranwalt Christoph von Arnim von der Kanzlei FPS erklärte, es sei weiter davon auszugehen, „dass Porsche bereits im Februar 2008 entgegen dem Dementi der Pressemitteilung vom 10.03.2008 die Absicht hatte, VW zu übernehmen“. Nach Prüfung der Urteilsbegründung würden die Kläger nun „über die weitere Vorgehensweise entscheiden“, teilte von Arnim mit. mot/dapd

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