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Wirtschaft: Riskante Cowboynomics

Die gerade verkündeten Quartalszahlen lesen sich prächtig: Die amerikanische Wirtschaft ist wieder um 3,5 Prozent gewachsen, der Immobilienmarkt boomt, die Inflation ist unter Kontrolle und endlich scheint sich auch der Dow Jones zu erholen. Experten haben dafür eine einfache Erklärung: Die Amerikaner haben wieder mehr Geld in der Tasche – und das geben sie auch nach Herzenslust aus.

Die gerade verkündeten Quartalszahlen lesen sich prächtig: Die amerikanische Wirtschaft ist wieder um 3,5 Prozent gewachsen, der Immobilienmarkt boomt, die Inflation ist unter Kontrolle und endlich scheint sich auch der Dow Jones zu erholen. Experten haben dafür eine einfache Erklärung: Die Amerikaner haben wieder mehr Geld in der Tasche – und das geben sie auch nach Herzenslust aus. Im Weißen Haus reiben sich die Republikaner die Hände, haben sie doch den Beleg, dass die als „Cowboynomics“ verspottete Finanzpolitik von Präsident George W. Bush wirkt. Zumindest kurzfristig. „Das augenblickliche Wachstum setzt die Entwicklung fort, die durch die zweite Runde der Steuererleichterungen Mitte 2003 an Fahrt gewann“, urteilt etwa das „Wall Street Journal“. Die Senkung der Einkommensteuer sparte nach Berechnungen des Weißen Hauses 109 Millionen Amerikanern im Durchschnitt 1544 Dollar im Jahr. Bezahlt werden die fiskalischen Erleichterungen durch die gnadenlose Erhöhung des Staatsdefizits und die Streichung von staatlichen Ausgaben etwa für Sozialhilfe und Krankenversicherung. Gut gehen kann das nur, solange die Wirtschaft kräftig weiter wächst. Dass das aber nicht immer funktioniert, musste schon George Bush senior erfahren, als er mit den Folgen der Rezession zu kämpfen hatte, die ihm ein anderer Cowboy im Weißen Haus hinterließ: Ronald Reagan, das große Vorbild seines Sohnes.

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