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Wirtschaft: Riskante Spiele mit Hightech-Aktien

Von Maurice Shahd Es ist schon verrückt. Am Mittwoch wurden deutsche Technologiewerte runtergeprügelt, weil die USHightech-Konzerne Intel und Motorola mäßige Zahlen vorgelegt hatten und die Finanzmärkte enttäuschten.

Von Maurice Shahd

Es ist schon verrückt. Am Mittwoch wurden deutsche Technologiewerte runtergeprügelt, weil die USHightech-Konzerne Intel und Motorola mäßige Zahlen vorgelegt hatten und die Finanzmärkte enttäuschten. Einen Tag später standen SAP, Infineon und Epcos mit zweistelligen Gewinnen an der Spitze des Dax. Was war passiert? Der Software-Konzern SAP hat seine selbst gesteckten Ergebnis- und Umsatzziele erreicht und damit die Analysten überrascht. Die hatten damit gerechnet, SAP würde seine Prognosen wegen der schwachen Konjunktur nicht einhalten können, was SAP-Chef Hasso Plattner zu einigen giftigen Kommentaren veranlasste. Die Analysten lägen mit ihren Vorhersagen „grottenfalsch“.

Dabei ist die Annahme, dass SAP nicht von der Flaute verschont bleiben würde, gar nicht mal so falsch. SAP hat im laufenden Jahr 14 Prozent weniger mit Softwarelizenzen umgesetzt als im Vorjahr. Dank der Kostensenkungen konnte SAP aber den Gewinn steigern. Noch gibt es kaum Anzeichen für eine Trendwende im Technologiesektor. Egal, ob bei Intel, IBM oder Motorola: Die Umsätze sinken, weil Firmen und Privatkunden weniger ausgeben. Das ist auch Hasso Plattner nicht entgangen. Er verweigert eine Umsatzprognose für die kommenden Monate, bleibt aber bei seinen Gewinnzielen. Das gibt ihm die Möglichkeit, seine Ziele auch bei schwachen Umsätzen über Kostensenkungen zu erreichen. Das Kalkül: Liegt SAP bei den nächsten Quartalszahlen wieder im Plan, belohnen ihn die Investoren wieder mit einem Kursfeuerwerk. Anleger brauchen von solchen Spielen nichts zu verstehen. Sie sollten derzeit einfach die Finger von Technologiewerten lassen.

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