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Wirtschaft: Rohöl: Opec verspricht erneut Preisgrenze

Trotz der Terror-Anschläge in New York und Washington soll der Preis für Rohöl nicht über 28 US-Dollar steigen. Das will zumindest die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erreichen.

Trotz der Terror-Anschläge in New York und Washington soll der Preis für Rohöl nicht über 28 US-Dollar steigen. Das will zumindest die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erreichen. Alle Opec-Länder hätten sich verpflichtet, auf Ölpreis-Steigerungen mit einer Erhöhung der Fördermenge zu reagieren, sagte der indonesische Energie- und Erdölminister Purnomo Yusgiantoro am Montag in Jakarta. Die Opec werde handeln, falls der Preis über die Spanne von 22 bis 28 Dollar pro Barrell (159 Liter) steigen sollte. Bereits umgehend nach den Anschlägen hatte die Opec Interventionen am Markt angekündigt, sollte der Preis aus dem Ruder laufen. Grafik: Ölpreis und deutsches BIP Allerdings ist der Preis für Opec-Öl in der vergangenen Woche deutlich angestiegen. Ein Barrel, gemixt aus sieben Opec-Ölsorten, kostete im Schnitt 25,95 Dollar - das waren 1,23 Dollar mehr als in der Woche vor den Anschlägen in den USA, berichtete das Opec-Sekretariat am Montag in Wien. Der Aufwärtstrend an den Märkten hielt an: Für Freitag errechnete die Opec einen Durchschnittspreis von 27,36 Dollar. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent lag am Montagmittag in London bei 29,10 US-Dollar, ein Minus von 0,25 Dollar im Vergleich zum Freitag. Der Korbpreis für Opec-Rohöl lag damit nur noch um 64 Cent unter dem von der Organisation selbst definierten oberen Ende des Preisbandes von 28 Dollar. Händler verwiesen auf die Furcht vor Lieferengpässen nach Militär-Aktionen der Nato im Nahen Osten. Unmittelbar nach den Anschlägen war der Preis des Opec-Öls auf 31 Dollar geschnellt, dann aber abgebröckelt.

Mit Spannung wird nun das nächste Treffen der Opec-Ölminister am 26. September in Wien erwartet. Experten raten der Organisation, gegen den Preisanstieg vorzugehen und mehr Öl zu fördern. Maßgebliche Mitgliedstaaten hatten in den vergangenen Tagen wiederholt versichert, nach den Anschlägen den Ölpreis stabil halten zu wollen. Manfred Horn, Rohstoff-Fachmann beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin: "Die Opec wäre gut beraten, nun die Fördermengen zu erhöhen. Rutscht die Weltwirtschaft in die Rezession, leidet auch die Opec darunter." Öl werde derzeit tendenziell teurer, da die Verbraucher zunehmend an Vertrauen verlören und ihre Lagerbestände erhöhten. Das treibe den Preis. Außerdem würden höhere Preise es für westliche Länder attraktiv machen, selbst mehr Öl zu fördern, sagte Horn - damit sinke der Marktanteil der Erdöl-Förderländer.

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