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Wirtschaft: Rücklichter zeigen VOLKSWAGEN

Gewinnsprung bringt Europas größten Autokonzern der Weltspitze näher

Berlin - Etwa jedes achte Auto, das auf dem Globus verkauft wird, stammt aus dem Volkswagenkonzern. Mit einem im ersten Halbjahr 2011 auf 12,4 Prozent gestiegenen Marktanteil beansprucht Europas größter Autohersteller auch auf dem Weltmarkt eine Spitzenposition. Erklärtes Ziel von VW-Chef Martin Winterkorn ist es, Toyota und General Motors zu überholen – spätestens bis 2018.

Die Voraussetzungen sind gut: Operativ verdiente der VW-Konzern mit seinen Marken VW, Audi, Skoda, Seat, Bentley, Lamborghini, VW Nutzfahrzeuge und Scania in den Monaten Januar bis Juni 6,1 Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie vor Jahresfrist. Die Kernmarke VW steuerte mit 2,1 Milliarden Euro dazu doppelt so viel bei wie im Vorjahr, auch Audi verdoppelte seinen operativen Gewinn auf 2,5 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz legte um knapp 26 Prozent auf 77,8 Milliarden Euro zu. Der Absatz brummt: An die Kunden wurden weltweit 4,1 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, 14,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Rechnet man den Gewinn mit ein, den Volkswagen zusammen mit seinen Joint- Venture-Partnern in China erzielte (1,2 Milliarden Euro) und wird zusätzlich berücksichtigt, dass VW Optionen auf die Beteiligung an Porsche höher bewertete (2,5 Milliarden Euro), dann sieht es unter dem Strich noch besser aus. Volkswagen schöpft aus den Vollen. Allein die Kasse ist mit 19,4 Milliarden Euro an Netto-Liquidität prall gefüllt. „Der Volkswagen-Konzern zeigt der Konkurrenz die Rücklichter“, kommentierte NordLB-Analyst Frank Schwope den Zwischenbericht.

Doch in die gute Stimmung mischte sich am Donnerstag ein „Aber“: „Die kommenden Monate werden uns fordern und uns einiges an Arbeit abverlangen, um das hohe Niveau zu halten“, sagte Winterkorn. In China, Indien sowie Nord- und Südamerika gehe VW von einer weiter positiven Entwicklung aus. In Europa werde aber die Schuldenkrise und das Ende der Abwrackprämien die Nachfrage nach neuen Autos in vielen Ländern belasten.

An der Börse wurden die vorsichtigen Töne aufmerksam gehört: VW-Aktien waren zeitweise mit Verlusten von sechs Prozent die größten Verlierer im Dax. mot

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