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Rücktritt: Pin-Chef Thiel gibt auf

Der Chef des angeschlagenen Postdienstleisters Pin Group Günter Thiel gibt seine Übernahmepläne für das Unternehmen auf, das von der Springer AG ebenfalls kein Geld mehr erhalten soll. Gleichzeitig kündigt er seinen Rücktritt an.

Er ziehe das Angebot an den Axel Springer Verlag zur Übernahme der Pin-Mehrheit zurück, sagte Thiel. 60 Millionen Euro hatte Thiel aus seinem Privatvermögen für den Postdienstleister investieren wollen.  Gleichzeitig kündigte er seinen Rücktritt an. Die Verhandlungen mit Springer waren am Vortag gescheitert. Thiel hatte Springer für die Anteile am Unternehmen einen symbolischen Euro geboten. Eine Insolvenz des Unternehmens mit seinen rund 9000 Mitarbeitern wird damit wahrscheinlicher. Springer hatte vergangene Woche angekündigt, dem Unternehmen kein Geld mehr zuschießen zu wollen. Der Pin-Verwaltungsrat tagt heute, um über das weitere Vorgehen beraten.

Laut Medienberichten habe Thiel dem Pin-Verwaltungsratsvorsitzenden und Chef der WAZ-Gruppe, Bodo Hombach, die Rücknahme des Übernahmeangebots und seinen Rücktritt vom Posten des Pin-Vorstandschef mitgeteilt. Thiel begründete demnach gegenüber Hombach seinen Ausstieg mit dem Verhalten des Springer-Verlages. Der Medienkonzern habe in den seit Freitag laufenden  Verhandlungen unerfüllbare Forderungen gestellt.

Knackpunkt der Verhandlungen war die Höhe eines Besserungsscheins, bei dem Springer nach einer Sanierung oder bei einem späteren Verkauf der Pin-Gruppe noch Geld bekommen würde. Der Verlag war zwischenzeitlich offenbar bereit, die Pin-Anteile abzugeben, wenn er dafür bis Ende 2015 30 Prozent der Gewinne oder 60 Prozent eines Verkaufserlöses bekäme. Thiel hatte demnach zuletzt von zehn auf 15 Prozent für die jeweiligen Fälle erhöht. Außerdem sei er dem Springer-Verlag bei der Zahl vergünstigter Zeitungsanzeigen für Pin entgegengekommen, die Teil eines Vertrags werden sollten. Keine Bewegung habe es bisher offenbar bei der Forderung des Springer-Verlags nach einem Rückkaufsrecht für die Anteile bis zum 1. April 2008 gegeben. (nal/AFP/dpa)

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