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Immer dabei: Grube 2004 mit Besuch aus Peking und Daimler-Chef Schrempp.

© dpa

Rüdiger Grube: Von der Hauptschule an die Spitze der Bahn

Rüdiger Grube hat in seinem Leben viel erreicht. Sein Fleiß und seine Beharrlichkeit sowie seine unbedingte Loyalität halfen ihm dabei.

Ein Mann kam nach oben. Hauptschule, Realschule, Berufsausbildung, Fachhochschule, Uni, Lehrer, Berater, Stratege und Planer, Vorstand und schließlich Vorstandschef eines der wichtigsten Unternehmen des Landes. Rüdiger Grube hat es geschafft. Fleiß und Beharrlichkeit, eine schnelle Auffassungsgabe und unbedingte Loyalität ließen ihn an der Seite von Jürgen Schrempp Karriere bei Daimler machen. Die beiden hatten sich Anfang der 1990er Jahre bei der Daimler-Tochter Dasa kennengelernt, die später im Luftfahrtkonzern EADS (Airbus) aufgehen sollte. Als Schrempp dann 1995 Daimler-Boss wurde, holte er den treuen Grube nach und machte ihn zum Strategiechef. Mit Grube zusammen heckte Schrempp die „Hochzeit im Himmel“ aus, die Fusion mit Chrysler, und dazu die teuren Investments bei Mitsubishi und Hyundai.

Selten zuvor ging eine Firmenbeziehung so schief und war eine Trennung so teuer. Indes spricht es für die Fähigkeiten Grubes, dass er auch nach dem Abgang Schrempps (2005) im Konzern blieb, weiter zuständig für die strategische Planung und für China, wo Daimler damals noch unterrepräsentiert war.

Grube hatte Spaß an der Arbeit

Zwischenzeitlich, Ende der 1990er Jahre, ging Grube als Chef zur Stuttgarter Häussler-Gruppe. Das klappte nicht, und als er nach wenigen Monaten zurückkehrte in den Daimler-Konzern wurde gemutmaßt, er sei wohl nur ein Mann für die zweite Reihe. Ein Irrtum.

Bahnchef Hartmut Mehdorn kam 2009 ins Gerede, weil 170 000 Mitarbeiter der Bahn heimlich auf Korruptionsvergehen überprüft worden waren. Raubauz Mehdorn musste gehen und wurde durch den deutlich umgänglicheren, smarten Grube ersetzt. Die beiden hatten sich 20 Jahre zuvor kennengelernt, als Mehdorn für Airbus in Hamburg tätig war und Grube für MBB, ebenfalls in Hamburg.

Dass Grube mit ähnlichem Begleitgetöse aus dem Bahn-Tower am Potsdamer Platz auszieht wie sein Vorgänger, war nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Grube hatte Spaß an der Arbeit und war trotz seiner 65 Lebensjahre fit und tatenfroh und immer gut im Film. Wohl kein Bahnchef vor ihm konnte so ausführlich und detailliert Daten aus dem Reich der Bahn zum Besten geben. Nun hat er mehr Zeit für die Fernsehköchin Cornelia Poletto, mit der Grube seit anderthalb Jahren verheiratet ist.

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