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Vor allem die Investitionszurückhaltung in Deutschland bereitet dem VDMA Sorgen.

© dpa

Russland-Export erneut schwächer: Maschinenbau leidet unter Inlands-Flaute

Schaffte der deutsche Maschinenbau 2015 noch ein Plus, könnte das Wachstum 2016 aufgrund Investitionszurückhaltung in Deutschland zum erliegen kommen.

Ein überraschend starkes Plus bei den Auslandsbestellungen im Dezember sorgt im deutschen Maschinenbau mit Blick auf die Bilanz des vergangenen Jahres doch noch für zufriedene Gesichter. Für das laufende Jahr allerdings bleibt der Branchenverband VDMA bei seiner Zurückhaltung, die Verbands-Präsident Reinhold Festge bereits im Dezember erläutert hatte.

Für 2016 rechnet der VDMA wie bereits im abgelaufenen Jahr bei der Produktion mit Stagnation und damit mit Null-Wachstum. Die im Dezember hereingekommenen überraschend starken Bestellungen und das gesamte Orderplus von einem Prozent im vergangenen Jahr würden sich erst nach und nach in der Produktion niederschlagen, sagte VDMA-Chef-Volkswirt Ralph Wiechers am Montag.

Zuwachs nur dank Ausland

Insgesamt legten die Bestellungen für den deutschen Maschinenbau im Dezember real um elf Prozent zu. Das ist vor allem dem Ausland zu verdanken. Dort ergab sich wegen neuer Orders für Großanlagen aus dem Nicht-Euro-Raum ein Plus von sogar 17 Prozent. Mehr Aufträge kamen auch aus der Euro-Zone in die Bücher, berichtet der Verband.

Dagegen leidet die Branche weiter unter der Investitionszurückhaltung in Deutschland. Hier war die Bestellliste im Dezember um fünf Prozent kürzer als ein Jahr zuvor. „Unterm Strich schließen die Maschinenbauer ihr Orderbuch 2015 mit einem Zuwachs von einem Prozent“, zog Wiechers ein positives Fazit. Sowohl bei den Bestellungen aus dem Inland wie aus dem Ausland verzeichnet der Verband ein Plus von einem Prozent gegenüber 2014. Wiechers zufolge ist das Bild sehr gemischt. Gut liefen die Geschäfte für die Unternehmen in den USA, Indien und in der EU.

Russlandexporte brechen ein

Schwieriger sei es dagegen in Brasilien, Russland und China. Nach Russland sind die Exporte der deutschen Maschinenbauer 2015 erneut um 27 Prozent eingebrochen. Nach China wurde fünf Prozent weniger exportiert. Große Hoffnungen setzen die Maschinenbauer nach dem Ende der Sanktionen auf Geschäfte mit dem Iran. Allerdings seien schnelle Erfolge nicht zuwarten, sagt Festge.

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