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Wirtschaft: Rußlands Notenbanker droht westlichen Banken

MOSKAU .Rußlands Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko hat am Donnerstag westlichen Banken im Zusammenhang mit der Umschuldung von Staatsanleihen gedroht: Banken, die sich "geizig" oder "widerspenstig" zeigten, könnten bei der Lösung des Problems leer ausgehen, wie Geraschtschenko am Donnerstag sagte.

MOSKAU .Rußlands Zentralbankchef Viktor Geraschtschenko hat am Donnerstag westlichen Banken im Zusammenhang mit der Umschuldung von Staatsanleihen gedroht: Banken, die sich "geizig" oder "widerspenstig" zeigten, könnten bei der Lösung des Problems leer ausgehen, wie Geraschtschenko am Donnerstag sagte.Das Problem der Staatsanleihen, deren Bedienung ausgesetzt wurde, sei grundlegend."Ohne eine Lösung dieses Problems bleibt Rußland ohne Zugang zum internationalen Banksystem", sagte Geraschtschenko.Vize-Regierungschef Alexander Schochin bezeichnete unterdessen den Beitritt Rußlands zum Paris Klub als einen Fehler.Darüberhinaus verschob die Regierung den für Oktober geplanten Verkauf der staatlichen Ölgesellschaft Rosneft.Der Verkauf des 75-prozentigen Aktienpaketes sei während der Finanzkrise unzweckmäßig, hieß es.

Zuvor hatte das russische Finanzministerium am Donnerstag die Rücknahme der Zwangsumschuldung von kurzfristigen in langfristige Staatsanleihen vorgeschlagen.Die Inhaber der in Rubel gezeichneten Papiere sollten zu den vereinbarten Fristen in vollem Umfang ausgezahlt werden.Russische und ausländische Anleger sollten gleich behandelt werden.Westliche Investoren hatten die Mitte August verfügte Zwangsumschuldung der Anleihen in Papiere mit längerer Laufzeit als äußerst ungünstig beurteilt.Zudem protestierten sie gegen die bevorzugte Behandlung russischer Anleger.

Das Finanzministerium schlug vor, die Arbeitsbedingungen für westliche Kreditinstitute in Rußland zu erleichtern.Zugleich sollten ausländische Banken jedoch zu Investitionen in die russische Wirtschaft verpflichtet werden.Die Tätigkeit ausländischer Banken ist in Rußland derzeit stark eingeschränkt.Zur Sanierung des russischen Bankensystems schlug das Ministerium die Schließung zahlungsunfähiger Kreditinstitute vor.

An diesem Freitag soll der Devisenhandel in Moskau ausgesetzt werden.Dies hänge mit einer zweiten Aktion zur Verrechnung der Bankenschulden zusammen, teilte die Devisenbörse mit.Auch während der ersten Verrechnung am vergangenen Freitag wurde der Rubel nicht gehandelt.Die Zentralbank wollte damit verhindern, daß Banken ihnen überwiesenes Geld in Dollar umtauschten, anstatt ausstehende Zahlungen zu tätigen, hieß es.

Unterdessen meinte der für Finanzen zuständige russische Vize- Regierungschef Schochin, für Rußland sei der Beitritt zum Pariser Klub der Gläubigerstaaten im September 1997 unvorteilhaft und letztlich ein Fehler gewesen.

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