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Wirtschaft: RWE-DEA ohne Fusionsabsichten

HAMBURG .Die RWE-DEA-Gruppe sieht gegenwärtig keine nennenswerten Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Öl- oder Energieunternehmen.

HAMBURG .Die RWE-DEA-Gruppe sieht gegenwärtig keine nennenswerten Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit anderen Öl- oder Energieunternehmen."Der Zusammenschluß oder die Zusammenarbeit mit anderen Mineralölgesellschaften ist ohnehin kein Wert an sich", sagte Dieter Dräger, Vorstandschef der RWE-DEA AG für Mineraloel und Chemie, Hamburg, am Dienstag in der Hansestadt."Vielmehr müssen daraus nennenswerte, meßbare Vorteile für uns resultieren." Das Geschäft der RWE-DEA habe sich über Jahrzehnte entwickelt und in dem größten und nachfragestärksten der europäischen Kernmärkte eine angemessene Größenordnung erreicht.In der Ertragskraft stehe die RWE-DEA nicht hinter den Gesellschaften zurück, die europaweit tätig seien.

Dräger reagierte mit seinen Äußerungen auf die Konzentration in der Mineralölindustrie, die sich in zahlreichen Übernahmen und Kooperationen zeigt.Die Tochter des Essener RWE-Konzerns war in diesem Zusammenhang immer wieder als möglicher Übernahmekandidat genannt worden, weil sie im weltweiten Maßstab zu den kleineren Anbietern gehört.

Zu neuen Belastungen des Unternehmens durch zusätzliche Energiesteuern wollte sich Dräger angesichts der laufenden Koalitionsverhandlungen nicht äußern."Die Haltung der Industrie zu Öko-Steuern ist bekannt und hat sich durch das Wahlergebnis nicht geändert", sagte er.Die RWE-DEA sei ohnehin in einem Markt tätig, der langfristig nicht wachse, sondern in einigen Produktbereichen rückläufig sei.Darauf seien die Investitionsplanungen abgestellt.Falls sich der Trend zu rückläufigem Ölverbrauch durch politische Rahmenbedingungen verstärke, werde das Unternehmen seine Pläne entsprechend anpassen.

Der Teilkonzern, die profitabelste Sparte des RWE-Konzerns, wird nach einem Rekordjahr seine Gewinne vorerst nicht weiter steigern können."Wir erwarten wieder ein gutes Ergebnis, das Niveau des abgelaufenen Jahres wird allerdings kaum zu halten sein", sagte der Vorstandschef.Unter anderem wirken sich sinkende Raffineriemargen und der niedrige Ölpreis dämpfend auf die Geschäfte der RWE-Tochter aus.Die Erträge der Petrochemie fielen in den ersten beiden Monaten des neuen Geschäftsjahres geringer als im Vorjahr aus und auch der inländische Gasabsatz war rückläufig.

Im Geschäftsjahr 1997/98 (30.Juni) erreichte der Teilkonzern bei einem nahezu unveränderten Umsatz von 27,8 Mrd.DM einen Gewinn von 451 Mill.DM, das sind 112 Mill.DM mehr als im Geschäftsjahr zuvor.Am meisten brachte der Bereich Mineralölverarbeitung und -vertrieb ein, der ein Betriebsergebnis vor Steuern von 544 Mill.DM erwirtschafteten, 144 Mill.DM mehr als im Vorjahr.Der Bereich Aufschluß und Gewinnung steuerte 205 Mill.DM und die Chemie 137 Mill.DM bei.Nach mehreren Unternehmenskäufen im Chemiebereich beschäftigt die RWE-DEA-Gruppe 10 260 Mitarbeiter, das sind fast 1400 mehr als vor einem Jahr.Die Hälfte der Belegschaft arbeitet in der Chemie.

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