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Wirtschaft: RWE kritisiert Atom-Ausstieg

ESSEN/WIESBADEN (ADN).Der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dietmar Kuhnt, hat den von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der Atomenergie erneut scharf kritisiert.

ESSEN/WIESBADEN (ADN).Der Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dietmar Kuhnt, hat den von der Bundesregierung geplanten Ausstieg aus der Atomenergie erneut scharf kritisiert.Auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Essen sprach Kuhnt von einem "negativen Signal für den Standort Deutschland".Ein Ausstieg sei volks- und betriebswirtschaftlich sowie aus sozialen und umweltpolitischen Gründen falsch.Er werde zu Entschädigungsforderungen der Kraftwerksbetreiber führen.

Kuhnt unterstrich, die RWE AG sei zu einer "konstruktiven Mitarbeit" an den Eckpunkten für eine künftige Energiepolitik in Deutschland bereit.Wegen der "aktienrechtlichen Verantwortung" des Unternehmens seien die Grenzen der Verhandlungsmöglichkeiten jedoch eng gesteckt.Mit Blick auf die geplante ökologische Steuerreform warnte Kuhnt vor "gravierenden Wettbewerbsverzerrungen" für den Fall, daß die Ökosteuern jährlich angehoben und die energieintensiven Industrien nach und nach einbezogen würden."Standortverlagerungen ins Ausland wären vorprogrammiert."

Unterdessen hat die hessischen Landesregierung dem RWE-Konzern Verhandlungen über eine Nachfolgenutzung des Atomkraftwerksstandorts Biblis angeboten.Wirtschaftsminister Lothar Klemm (SPD) erklärte, die Zukunftsoption in Biblis sei weniger eine Frage der Formulierung des Atomausstiegsgesetzes als eine Frage des Alters von Biblis A und der Wirtschaftlichkeit seiner Nachrüstung.Mit oder ohne Ausstiegsgesetz sei das Ende des ältesten deutschen Reaktors absehbar.

Das Geschäftsjahr 1998/99 (30.Juni) ist für die RWE laut Kuhnt gut angelaufen.Im ersten Quartal habe das Konzernergebnis ohne Fremdanteile bereinigt um Veräußerungen um 10,1 Prozent auf 306 Mill.DM zu.Jedoch sei der Konzernumsatz um 3,5 Prozent zurückgegangen.Im Gesamtjahr könnte der Jahresüberschuß nach Einschätzung Kuhnts wie im Vorjahr um zehn Prozent zulegen.

Der RWE-Chef kündigte eine Neuausrichtung bestehender Geschäftsfelder an.Innerhalb von fünf Jahren wolle der Konzern die Kapitalrendite von 11,2 Prozent auf 15 Prozent im Jahr 2002/03 erhöhen.Für den Bereich Energie gehe das Unternehmen dabei als Folge erheblicher Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen von einem Rückgang der Rendite von 19,1 Prozent im zurückliegenden Jahr auf künftig 16 Prozent aus.

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