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Wirtschaft: Ryanair verdient weniger Geld Billigflieger will die Preise trotzdem senken

Frankfurt (Main) – Europas größter Billigflieger Ryanair hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals weniger verdient. Der Gewinn nach Steuern sei um fünf Prozent auf 227 Millionen Euro geschrumpft, sagte Finanzchef Ray Hernan am Dienstag in Frankfurt.

Frankfurt (Main) – Europas größter Billigflieger Ryanair hat im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals weniger verdient. Der Gewinn nach Steuern sei um fünf Prozent auf 227 Millionen Euro geschrumpft, sagte Finanzchef Ray Hernan am Dienstag in Frankfurt. In der laufenden Periode solle es aber wieder deutlich aufwärts gehen: Für das erste Halbjahr erwartet Hernan ein Plus von rund 17 Prozent. Für die Branche erwartet Hernan einen harten Wettbewerb. Spätestens im Winter würden etliche Billigflieger dem immer härteren Wettbewerb Tribut zollen müssen und in die Pleite rutschen. „Im Winter wird es ein Blutbad geben, weil etliche Airlines die Sitze in ihren Jets nicht mehr füllen können“, sagte Hernan. Der irische Billigflieger werde jedoch Gewinner sein.

Ryanair hat in den vergangenen Jahren immer mehr Wettbewerber bekommen, die das Geschäftsmodell kopiert haben. Allein in Deutschland verkaufen auch Germanwings, Hapag LloydExpress oder Air Berlin Flugtickets zu Niedrigstpreisen. Sie sparen vor allem am Vertrieb und den Personalkosten. Ryanair hat das Modell jedoch am konsequentesten durchgesetzt und die Preise immer weiter gesenkt – fraglich ist nun, wie lange die Iren mit dieser Preispolitik Gewinne machen können. Ryan-

air will sein Angebot in den nächsten Monaten durch den Kauf neuer Flugzeuge um weitere 16 Prozent aufstocken. Dazu will Ryanair-Chef Michael O’Leary die Ticketpreise noch weiter senken. Die Flüge bei Ryanair sollen in diesem Jahr im Schnitt um fünf bis zehn Prozent billiger werden, sagte Finanzchef Hernan. Im vergangenen Jahr war der durchschnittliche Ticketpreis um 14 Prozent auf 40 Euro gesunken. Gewinn und Passagierzahlen sollen in den nächsten Jahren um 20 bis 25 Prozent gesteigert werden. Den Ergebnisrückgang im vergangenen Geschäftsjahr hält Hernan angesichts der widrigen Umstände wie der Konjunkturflaute, dem hohen Öl-Preis und dem Irak-Krieg für „mehr als respektabel“. Die Zahl der Passagiere sei um fast 50 Prozent auf 23,1 Millionen geklettert. Der Umsatz stieg um 28 Prozent und überschritt mit 1,07 Milliarden Euro erstmals die Milliardengrenze.

Preisattacken der Konkurrenz sieht Hernan gelassen entgegen. Die Kassen seien mit 1,25 Milliarden Euro prall gefüllt. „Wir überstehen jeden Preiskrieg“. Auch der hohe Ölpreis sei nicht schlimm: Ryanair könne einen Preis von 50 Dollar pro Barrel verkraften. ro

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