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Flüchtlinge an der deutsche-österreichischen Grenze.

© dpa

Sachverständigenrat zu Flüchtlingen: Wirtschaft kann Zuwanderung verkraften

Die fünf Wirtschaftsweisen kommen in ihrem Jahresgutachten zu dem Schluss, dass Deutschland die Flüchtlingskrise bewältigen kann.

Die deutsche Wirtschaft kann die Flüchtlingskrise nach Ansicht des Sachverständigenrates verkraften. Dank der stabilen Haushaltslage und angesichts ungenutzter Potenziale zur wirtschaftspolitischen Effizienzsteigerung könne das Land die bisher absehbaren Kosten der Zuwanderung stemmen, teilte der Rat der "fünf Wirtschaftsweisen" am Mittwoch mit. Der Rat bezifferte die Ausgaben der öffentlichen Hand wegen der Flüchtlingszuwanderung für 2015 auf bis zu 8,3 Milliarden Euro und für kommendes Jahr auf maximal 14,3 Milliarden Euro.

Deutschland kann sich "nicht von globalen Problemen abkoppeln"

Die Flüchtlingskrise mache deutlich, dass Deutschland sich "nicht von globalen Problemen abkoppeln" könne, unterstrich der Sachverständigenrat. Um die Integration anerkannter Flüchtlinge erfolgreich zu gestalten, müsse vor allem in Bildungs- und Qualifikationsangebote für die Zugewanderten investiert werden. Außerdem müssten die Asylverfahren beschleunigt und die Eintrittshürden für Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gesenkt werden. Der Rat schlug dazu vor, arbeitsuchende Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung wie Langzeitarbeitslose zu behandeln und riet zudem vorerst davon ab, den Mindestlohn zu erhöhen.

Der Sachverständigenrat erwartet ein Wachstum von 1,7 Prozent

Bei seiner Konjunkturprognose stellte der Sachverständigenrat eine anhaltende Erholung in Deutschland sowie in der gesamten Eurozone fest. Obwohl die derzeitige Wachstumsschwäche in den Schwellenländern ein Hemmnis darstelle, erwartete der Rat für Deutschland dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und 1,6 Prozent für kommendes Jahr. Die Wachstumsprognose für die Eurozone lag mit 1,6 Prozent 2015 und 1,5 Prozent 2016 nur leicht darunter. Bei den absoluten Zahlen für Erwerbstätige sowie für Arbeitslose wurde für kommendes Jahr jeweils ein Anstieg erwartet. AFP

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