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Hans Wienands verantwortet als Executive Vice President das operative Geschäft von Samsung in Deutschland mit 620 Mitarbeitern.

© Mike Wolff

Samsung Deutschland-Manager Wienands: "Die Smartphone-Verkäufe bewegen sich auf einem enorm hohen Niveau"

Samsung wird der größte Einzelaussteller auf der Ifa sein. Schon bevor die Messe losgeht, präsentiert das südkoreanische Unternehmen in Berlin das neue Galaxy Gear. Auf der Messe werden auch die neuen ultra-hochauflösenden Fernsehgeräte eine wichtige Rolle spielen.

Herr Wienands, womit will Samsung die Besucher auf der Ifa überzeugen?

Wir werden ein neues, tragbares Produkt mit dem Namen Galaxy Gear vorstellen. Dieses Produkt, in einem neuen Formfaktor, wird am Mittwochabend in Berlin erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Neuer Formfaktor heißt: eine Computer-Uhr!

Ich kann leider wirklich nicht mehr verraten.

Über welche Neuheiten können Sie sprechen?

Wir zeigen neue Ultra-HD-Fernseher zu einem im Premiumbereich bezahlbaren Preis.

Was heißt bezahlbar?

Ab 5000 Euro, wobei wir zur Ifa noch eine deutliche Preisanpassung nach unten sehen werden.

Was ist so toll an Ultra-HD?

Das ist eine hervorragende Technologie, die ein viermal schärferes Bilderlebnis bietet als das bekannte Full HD. Damit können sie auch in kleineren Wohnzimmern große Bildschirme einsetzen, denn ein großer Abstand ist nicht mehr nötig. Außerdem zeigen wir neue Modelle mit O-LED-Technologie. Sie bieten einen Kontrast wie kein anderer Fernseher. Durch die Krümmung des Bildschirms entsteht zudem ein räumlicher Eindruck, der den Zuschauer ins Bild hineinzieht.

Wie soll man sich zwischen Ultra-HD und O-LED entscheiden?

O-LED ist im TV-Bereich eine ganz neue Technologie und daher noch recht teuer. Vor allem Cineasten interessieren sich dafür, die Wert auf extrem plastische Bilder legen. Der Samsung Curved OLED TV in 55 Zoll wird in Deutschland 7.999 Euro kosten. Aber das Bild haut einen wirklich um.

Wie wichtig ist die Ifa für Sie als Hersteller?

Wir haben die Ifa in den vergangenen Jahren vor allem dazu genutzt, neue Produkte mit ungewöhnlichen Formfaktoren zu präsentieren, wie etwa das Galaxy Note oder das Galaxy Camera. Mit einer Fläche von fast 10 000 Quadratmetern sind wir der größte Einzelaussteller. Das tolle bei der Ifa ist die enorme Aufmerksamkeit, die sie bei den Konsumenten erreicht. Jetzt fangen die Leute an, darüber nachzudenken, was sie zu Weihnachten kaufen wollen. Diesen Effekt habe ich früher unterschätzt. Außerdem sind alle wichtigen Unternehmen aus den für uns relevanten Branchen vertreten – das ist einmalig in der Welt.

Ihr Konkurrent Apple kämpft mit dem Vorwurf, nicht mehr genug Innovationskraft zu haben. Wie schwer ist es, alle paar Monate etwas Neues zu bringen?

Das ist für uns kein Problem. Wir sind überzeugt, dass man Innovationen nur dann erreicht, wenn man ständig an den Themen arbeitet, Innovation kommt also aus der Evolution. Und wir haben nicht die Attitüde, dass es nur ein Produkt gibt, das für alle passt, mit dem wir alle umhauen. Im Gegenteil, wir haben für jeden ein passendes Produkt – für jeden Geldbeutel und jede Bevölkerungsschicht. Von unseren 250.000 Mitarbeitern weltweit sind allein 60.000 Ingenieure und Designer. Dass da immer wieder eine Innovation herauskommt, ist hochwahrscheinlich.

Wo erwarten Sie die nächste Innovation, die alle umhaut?

Das ist schwer zu sagen. Persönlich denke ich: Wer eine einfach zu bedienende Plattform entwickelt, über die Smart Home, also das vernetzte Zuhause, mit allen seinen Facetten funktioniert, der wird extremen Erfolg haben. Auch hier entstehen schon faszinierende Konzepte.

Wie ist die Stimmung in der Branche?

Das Umfeld ist gut, weil alle optimistisch in das vierte Quartal gehen. Das erste halbe Jahr war im TV-Bereich sehr anstrengend, weil es im Vorjahr unter anderem wegen der großen Sportereignisse so außergewöhnlich gut lief. Jetzt sehen wir aber bereits, dass die Nachfrage steigt und sich die Konsumenten wieder für das Thema Fernseher interessieren.

Wie sieht es bei Smartphones aus?

Die Smartphone-Verkäufe bewegen sich auf einem enorm hohen Niveau. Und wir sehen immer noch gute Zuwächse, auch bei den hochpreisigen Geräten. Das wird bis in 2014 hinein problemlos anhalten.

Gilt das auch für neue Hausgeräte?

Die Hersteller der weißen Ware sind bereits seit gut eineinhalb Jahren in Spitzenstimmung. Wir sehen von Monat zu Monat Steigerungsraten zwischen drei und fünf Prozent, das gilt für alle Bereiche – Waschen, Kühlen, Kochen. So etwas hat die Branche lange nicht erlebt.

Woran liegt das?

Es ist vor allem die Energieeffizienz, die die Kunden dazu bringt, alte gegen neue Geräte zu tauschen und dabei Geld zu sparen. Aber tolle Hausgeräte mit neuen, lebensnahen Komfortfunktionen sind auch enorm in. Heute bauen die Leute ihre Küche um den Kühlschrank herum.

Hans Wienands, 1957 in Mettmann bei Düsseldorf geboren, kam 2005 zu Samsung. Zuvor arbeitete der Marketing- und Vertriebsprofi für den japanischen Elektronikkonzern Panasonic. Als Executive Vice President verantwortet er das operative Geschäft von Samsung in Deutschland mit 620 Mitarbeitern.

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