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Sanierung: Arcandor will beim Personal sparen

345 Millionen Euro werden beim Karstadt-Quelle-Konzern Arcandor gekürzt, aber keine Stellen abgebaut. Die Details stehen noch nicht fest.

Berlin - Einen Stellenabbau soll es bei Arcandor zwar nicht geben, aber auch ohne den wird den Mitarbeitern des früheren Karstadt-Quelle-Konzerns einiges abverlangt. 115 Millionen Euro will der Konzern in den kommenden drei Jahren bei den Personalkosten jeweils einsparen, also insgesamt 345 Millionen Euro. Darauf hätte sich der Vorstand mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi und dem Gesamtbetriebsrat am Mittwoch geeinigt, teilte Arcandor am Donnerstag mit. Die Verdi-Tarifkommission müsse der Vereinbarung noch zustimmen.

Dem einen oder anderen Arcandor-Mitarbeiter dürfte das harte Sanierungspaket, das den optimistischen Namen „Zukunftspakt“ trägt, bekannt vorkommen. Schon 2004 hatte der damals hochverschuldete Konzern den Karstadt-Mitarbeitern einen Sparbeitrag von 500 Millionen Euro – verteilt auf drei Jahre – abverlangt, um den Konzern vor der Insolvenz zu retten. Weihnachtsgeld und Urlaubstage wurden gestrichen, das Urlaubsgeld in Warengutscheinen ausbezahlt, die Arbeitszeit verlängert und zudem 5500 Stellen gestrichen.

Wo diesmal im Einzelnen gespart werden soll, wollen die Tarifpartner in den kommenden zwei Wochen festlegen. Es gehe um tarifliche und außertarifliche Leistungen, sagte Verdi-Sprecher Günter Isemeyer. „Wehtun wird es auf jeden Fall.“ Auch die Vorstände hätten zugesagt, einen Beitrag zu leisten, die Höhe sei noch nicht festgelegt.

Betroffen von der neuen Sanierungsrunde sind Mitarbeiter der Karstadt-Warenhäuser, der Versandsparte Primondo und der Arcandor-Holding. Dass es ein neues Sparpaket geben würde, wissen sie bereits seit drei Wochen. Kurz zuvor hatte Arcandor schwierige Refinanzierungsverhandlungen mit den Banken abgeschlossen. Als Folge hatte die Bank Sal. Oppenheim frisches Kapital in den Konzern gepumpt und im Gegenzug knapp ein Drittel der Aktien übernommen.pet

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