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Sanierung: Nordmilch will sparen

Mit einer strikten Kostensenkung will die Nordmilch AG die derzeitige Krisensituation des Unternehmens überwinden. Dabei sollen auch Werke geschlossen und Mitarbeiter entlassen werden.

Bremen - Der Aufsichtsrat der Nordmilch AG hat das Sparkonzept des Managements verabschiedet. "Wir verstehen die schlechte Stimmung der Mitarbeiter. Werke zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen stellt auch für uns eine sehr schwere Situation dar", sagte der Vorstandsvorsitzende Josef Schwaiger. Am Dienstag hatten im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung 600 Beschäftigte gegen die Sparpläne demonstriert. Das Konzept sieht Werksschließungen und die Aufgabe von einem Drittel der Molkereiprodukte vor.

Mit den Arbeitnehmervertretern der betroffenen Standorte Beesten (Emsland) und Isernhagen bei Hannover sowie weiteren Betroffen würden unverzüglich Gespräche aufgenommen. Nordmilch bemühe sich bei jedem einzelnen Fall um eine sozialverträgliche Lösung, teilte das Unternehmen mit. Für andere Standort gebe es derzeit keine Entscheidungen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten befürchtet den Verlust von bundesweit 1000 Arbeitsplätzen.

Nordmilch ist nach eigenen Angaben mit jährlich vier Milliarden verarbeiteten Kilogramm Milch das größte deutsche milchwirtschaftliche Unternehmen und fünftgrößter Milchverarbeiter in Europa. Mit rund 3400 Mitarbeitern erwirtschaftete Nordmilch 2005 einen Umsatz von 2 Milliarden Euro. Das Restrukturierungskonzept sieht die Schließung der Molkereien in Beesten und in Isernhagen vor. Davon sind 260 Beschäftigte betroffen. Zudem soll die Belegschaft in der Verwaltung am Hauptsitz Bremen und an anderen Standorten um 170 Stellen verringert werden. (tso/dpa)

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