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Wirtschaft: Sanio bringt Mitarbeiter gegen sich auf

Chef der Bankenaufsicht bricht mit Personalrat

Chef der Bankenaufsicht bricht mit Personalrat Berlin - Der in eine Korruptionsaffäre verwickelte Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Jochen Sanio, hat auch in der eigenen Behörde keinen guten Stand. „Es gibt keine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Personalrat mehr. Das war’s“, wird Sanio in der aktuellen „PR-Info“ des Personalrats zitiert. „Wir wundern uns, dass uns Herr Sanio wortwörtlich den Krieg erklärt hat“, schreiben die Autoren.

Am kommenden Mittwoch wird das Bundesfinanzministerium die Mitglieder des Finanzausschusses zur Korruptionsaffäre in der Bundesbehörde informieren. Seit Anfang der Woche steht der BaFin-Präsident wegen einer Korruptionsaffäre im eigenen Haus in der Kritik. Ein hoher Mitarbeiter der IT-Beschaffung ist im April damit aufgeflogen, mit Scheinrechnungen mehr als vier Millionen Euro veruntreut zu haben. Zwei Gutachten von der Innenrevision der BaFin und von Pricewaterhouse-Cooper werfen Sanio schwere Versäumnisse bei der Reform des internen Kontrollsystems vor, wodurch er den Betrugsskandal begünstigt haben soll. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Untersuchungen auf weitere Mitarbeiter der Bundesbehörde ausgedehnt.

Das Schreiben des Personalrats an die 1500 Mitarbeiter setzt den angeschlagenen BaFin-Präsidenten zusätzlich unter Druck. Demnach hat Sanio die Ablehnung einer von ihm vorgeschlagenen Organisationsuntersuchung durch den Personalrat als „Kriegserklärung“ aufgefasst. Dabei lehne der Personalrat die Analyse nicht ab, sondern halte lediglich Sanios Konzept für „nicht geeignet“. HB

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