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Immer mehr Hartz-IV-Empfänger werden vom Amt abgestraft.

© dpa

Sanktionen: Berliner Hartz-IV-Empfänger werden besonders häufig abgestraft

Wer als Hartz-IV-Empfänger nicht zum Jobcenter erscheint oder die Arbeit verweigert, dem werden die Leistungen gekürzt. Besonders häufig ist das nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit in der Hauptstadt der Fall.

Die Arbeitsagenturen haben im vergangenen Jahr so viele Strafen gegen Hartz-IV-Empfänger verhängt wie nie zuvor - besonders häufig in Berlin. "Bild" Online berichtete unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit, die Zahl sei insgesamt von 829.375 auf 912.377 gestiegen. Im Durchschnitt seien die Leistungen wegen der Sanktionen um 115,99 Euro im Monat gekürzt worden.

Die meisten Strafen wurden dem Blatt zufolge verhängt, wenn jemand trotz Einladung nicht beim Jobcenter erschien und zwar in 582.253 Fällen. In 147.435 Fällen gab es Sanktionen, weil die Arbeitslosen gegen Pflichten der Eingliederungsvereinbarung verstießen. 138.312 Mal wurden Strafen verhängt, weil die Betroffenen die Aufnahme oder Fortführung einer Arbeit, Ausbildung oder Weiterbildungsmaßnahme verweigerten.

Die meisten Strafen wurden in Berlin (4,4 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger), Rheinland-Pfalz (4,1 Prozent) und Hamburg (3,8 Prozent) verhängt. Am wenigsten Hartz-IV-Empfänger wurde in Bremen (2,7 Prozent) bestraft. Im Dezember bekamen die 3,3 Millionen Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften im Schnitt 807,29 Euro. Das ist so wenig, wie nie zuvor in einem Dezember seit der Einführung des Arbeitslosengeldes II. Im Dezember 2010 lag die Hilfssumme im Schnitt noch bei 839,69 Euro, im Dezember 2006 sogar bei 870,26 Euro.

(dapd)

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