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Wirtschaft: SAP AG: Der Software-Konzern macht noch keine Sommerrallye

SAP-Chef Hasso Plattner trumpft auf. Der Walldorfer Software-Hersteller zeigt dem angeschlagenen Technologie-Markt, wie man sich "Made in Germany" gegen die Flaute stemmt.

SAP-Chef Hasso Plattner trumpft auf. Der Walldorfer Software-Hersteller zeigt dem angeschlagenen Technologie-Markt, wie man sich "Made in Germany" gegen die Flaute stemmt. Plattners Vorstellung beeindruckt: Wachstum bei Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal und ein überraschender Optimismus für das gesamte Jahr. Darauf hatten viele gehofft; am Ende wirkte die Nachricht für die High-Tech-Branche trotzdem wie eine Befreiung - auch an der Börse. Doch SAP macht noch keine Sommer-Rallye.

Der Konzern schöpft vor allem hausgemachte Reserven aus und profitiert nur bedingt von Marktentwicklungen. Sicher, auch der Riese SAP feiert das Comeback der großen Software-Häuser, weil die Industriekunden nach der Pleite kleiner Software-Schmieden zu Bewährtem zurückkehren. Doch SAP kann dabei - stärker als die Konkurrenz - auf einen Stamm von gut 13 000 Kunden bauen, der dem Konzern schon verbunden ist, weil dessen Betriebssoftware auf ihren Rechnern läuft. Innovationen wie die Internet-Plattform mySAP.com müssen nicht mehr in einen schwachen Markt eingeführt werden, sondern treffen auf loyale Nachfrager. Paradox: SAP kann darüber hinaus auch aus einer Schwäche Kapital schlagen. Die Deutschen machen den größten Teil ihrer Umsätze in Europa, auf dem US-Markt hat sich SAP bisher schwer getan. Der Abschwung der US-Wirtschaft hat SAP folglich weniger hart getroffen als Oracle, Siebel oder i2. Dieser Vorsprung ist allerdings denkbar klein. Kommt die US-Konjunktur schneller wieder in Schwung und verschärft sich gleichzeitig die Flaute in Europa, ist SAP in seinem stärksten vierten Quartal vor bösen Überraschungen keineswegs sicher.

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