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Wirtschaft: SAP steckt in der Zwickmühle (Kommentar)

Es reicht offenbar nicht, ein Technologiewert zu sein, um bei den Anlegern Erfolg zu haben. Man muss auch gute Zahlen und überzeugende Prognosen vorlegen können, damit Investoren zugreifen.

Es reicht offenbar nicht, ein Technologiewert zu sein, um bei den Anlegern Erfolg zu haben. Man muss auch gute Zahlen und überzeugende Prognosen vorlegen können, damit Investoren zugreifen. Beim Softwarehaus SAP haben die Anleger offenbar ihre Zweifel - obwohl das Unternehmen auf einer Investorenkonferenz Anfang der Woche nur die hohen Erwartungen etwas dämpfte, aber keine Gewinnwarnung herausgab. Der Kurs der Vorzugsaktie setzte seine am Mittwoch begonnene Talfahrt am Donnerstag fort. Durch die jüngsten Kursrückgänge hat das SAP-Vorzugspapier seit Anfang März über ein Viertel an Wert verloren.

SAP agierte in schwierigem Umfeld. Viele Unternehmen investierten in den vergangenen Jahren nur in Software, um die Euro-Umstellung und das Jahr-2000-Problem in den Griff zu bekommen - nicht in neue SAP-Systeme. Dann warf man dem Walldorfer Unternehmen vor, die Entwicklung des Internet verschlafen zu haben. Erst spät kam die Internetplattform mySAP.com auf den Markt. Und jetzt halten sich die SAP-Kunden offenbar bei Investitionen in den elektronischen Handel zurück. SAP hat noch eine Last zu tragen: Um für die umworbenen Mitarbeiter attraktiv zu sein, legte das Unternehmen ein Prämienprogramm auf, dass für 1999 etwa 670 bis 720 Millionen Euro kostet. Obwohl das Programm SAP langfristig nutzt, schmälert es kurzfristig den Gewinn. SAP hat die schweren Zeiten noch nicht überwunden.

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