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Wirtschaft: Sarkozy fordert Sondergipfel G-8-Staaten sollen sich im November treffen

New York/Brüssel - Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat einen Sondergipfel der G-8-Staaten zur Finanzkrise gefordert. Bei dem Treffen solle gemeinsam über Lehren aus dem Beinahe-Kollaps des internationalen Finanzsystems beraten werden, sagte Sarkozy am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York.

New York/Brüssel - Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat einen Sondergipfel der G-8-Staaten zur Finanzkrise gefordert. Bei dem Treffen solle gemeinsam über Lehren aus dem Beinahe-Kollaps des internationalen Finanzsystems beraten werden, sagte Sarkozy am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York. Die Zusammenkunft der G-8-Regierungschefs – das sind die USA, Frankreich, Deutschland, Kanada, Großbritannien, Italien, Japan und Russland – könnte im November stattfinden, schlug Sarkozy vor. Unerwähnt ließ er dabei das Treffen der G-7–Finanzminister (ohne Russland), das Mitte Oktober in Washington stattfindet.

Sarkozy nannte die gegenwärtige Finanzkrise die schwerwiegendste Erschütterung der Finanzmärkte seit den 30er Jahren. „Wir haben uns zu lange zurückgezogen, als es darum ging, der globalisierten Welt Institutionen zu geben, die sie regulieren“, sagte Sarkozy. Die UN-Mitgliedstaaten rief der gegenwärtige EU-Ratspräsident auf, gemeinsam daran zu arbeiten, das kapitalistische Wirtschaftssystem zu reformieren. „Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, einen regulierten Kapitalismus zu schaffen“, sagte Sarkozy. Es müsse Schluss damit sein, dass weite Teile der finanziellen Aktivitäten der Urteilskraft weniger Marktteilnehmer unterworfen seien.

Auch das Europaparlament sieht Handlungsbedarf. Die Abgeordneten forderten die EU-Kommission und die EU-Finanzminister am Dienstag dazu auf, mit besseren Regeln auf den Finanzmärkten für mehr Berechenbarkeit und Sicherheit zu sorgen. Mit überwältigender Mehrheit verabschiedete das Parlament zwei Berichte, die eine bessere Information der Geldanleger („Transparenz“) und schärfere Eigenkapitalvorschriften für alle Finanzinstitute fordern.

Die EU müsse den Finanzmarkt vor unverantwortlichen Finanzjongleuren schützen, die „das System an die Wand fahren“, hieß es. Das EU-Parlament schlägt deshalb eine ganze Reihe von Maßnahmen vor: Die EU solle eine Richtlinie für gemeinsame Transparenzstandards erlassen. Auf internationaler Ebene solle sie sich für einen Verhaltenskodex für Staatsfonds einsetzen. Hedgefonds müssten mit klaren Regeln gezwungen werden, ihre Anlagerisiken offen zu legen. Vor allem aber müsse man künftig verhindern, dass übernommene Unternehmen durch die neuen Besitzer „ausgeplündert“ werden. Tsp/tog

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