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Wirtschaft: Sarotti steht zum Verkauf

Zürich - Der Schweizer Schokoladenkonzern Barry Callebaut will sich möglicherweise von seiner deutschen Marke Sarotti trennen. „Wir haben weniger Kompetenzen im Endverbrauchergeschäft.

Zürich - Der Schweizer Schokoladenkonzern Barry Callebaut will sich möglicherweise von seiner deutschen Marke Sarotti trennen. „Wir haben weniger Kompetenzen im Endverbrauchergeschäft. Für Sarotti suchen wir zwar nicht aktiv nach einem Partner, aber wenn sich einer findet, der mehr vom Markengeschäft versteht, sind wir einem Gespräch nicht abgeneigt“, sagte Barry-Callebaut- Chef Patrick De Maeseneire dem „Handelsblatt“. Die Produktion der Schokolade wolle Barry Callebaut allerdings auf jeden Fall behalten.

Das Unternehmen hatte den deutschen Produzenten Stollwerck, der auch Sarotti herstellt, im Jahr 2002 gekauft und aufwendig restrukturiert. Stollwerck unterhält auch ein Werk in Berlin und schreibt inzwischen wieder schwarze Zahlen. Der Marke Sarotti gelang es jedoch trotz großer Marketingbemühungen nicht, zu Branchengrößen wie Rittersport und Milka aufzuschließen. Barry Callebaut würde sich mit einem Verkauf noch stärker auf den Bereich Geschäftskunden konzentrieren. Auch in den USA, wo die Schweizer den Zucker- und Schokoladenherstellers Brach’s besitzen, der ebenfalls Endkunden beliefert, erwägt De Maeseneire den Verkauf.

Barry Callebaut, weltgrößter Produzent von Industrieschokolade, ist eine Marke, deren Name nur in Fachkreisen einen Klang hat. Bekannt ist dagegen Hauptaktionär Klaus Jacobs, Unternehmer mit hanseatischen Wurzeln, der aus seinem Jacobs-Suchard-Imperium den Schokoladenproduzenten Callebaut behalten hatte, als er 1990 den Großteil seines Unternehmens an Philip Morris verkaufte. Familienangehörige, die Bares sehen wollten, hatten ihn zum Verkauf gezwungen. Sechs Jahre später erwarb er Barry aus Frankreich, dann Stollwerck aus Deutschland, schließlich Brach’s aus den USA und formte so ein Schokoladenreich. oli (HB)

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