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Saubere Spenden: Hilfsorganisationen arbeiten transparenter als früher

Es kann so leicht sein, Gutes zu tun. Zum Beispiel mit einer Überweisung auf das Spendenkonto einer Hilfsorganisation. Dem Internet kommt beim Spenden heute eine immer stärkere Rolle zu.

12,7 Millionen Deutsche gaben im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro an gemeinnützige Vereine, Hilfsorganisationen und Kirchen – im Vertrauen, dass das Geld schon dort ankommen wird, wo es wirklich gebraucht wird.

Trotz eines Maserati fahrenden Chefs der Treberhilfe, der Aberkennung des Unicef-Spendensiegels oder des jüngsten Wirbels um „Innocence in Danger“, die Hilfsorganisation von Stephanie zu Guttenberg: Deutsche Spendenorganisationen arbeiten heute nach Meinung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) transparenter als noch vor fünf Jahren. „Das Niveau der Berichterstattung ist seit Beginn der Initiative von PwC im Jahr 2005 deutlich gestiegen“, sagte Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann am Donnerstag bei der Verleihung des PwC-Transparenzpreises in Berlin. So legten immer mehr Organisationen eine Bilanz vor, gäben Einblick in Werbe- und Verwaltungsaufwendungen und machten Angaben zur Vergütung der einzelnen Organe.

Seit 2005 prüft PwC die Berichterstattung deutscher Spendenorganisationen und prämiert diejenigen, die am transparentesten arbeiten. Die in diesem Jahr untersuchten 60 Organisationen repräsentierten ein Spendenvolumen von rund 900 Millionen Euro und stehen für 43 Prozent des gesamten privaten Spendenaufkommens in Deutschland.

In einer gemeinsamen Studie mit der Georg-August-Universität Göttingen hatte PwC zudem die Führung von 118 gemeinnützigen Organisationen in Deutschland untersucht. Das Fazit: Die meisten haben ein Kontrollorgan, manchmal sind aber Führungsebene und Kontrollgremien nicht klar getrennt. Fast 90 Prozent erstellen eine Bilanz, nur ein Drittel veröffentlicht sie aber im Internet. In Deutschland gibt es bisher keine verbindlichen Regeln für die Berichterstattung von Spendenorganisationen. Deshalb sind Spender auf freiwillige Transparenz der Organisationen und auf andere Orientierungshilfen wie etwa das Spendensiegel angewiesen.

2009 spendeten die Deutschen 65 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Der Grund dafür waren aber nach Meinung von PwC nicht Eklats und Skandale, sondern in erster Linie die Finanz- und Wirtschaftskrise. Dem Internet kommt beim Spenden heute eine immer stärkere Rolle zu: Fast ein Fünftel der Zuwendungen geht nach Angaben von PwC per Online-Überweisung ein.

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