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Scania-Übernahme: MAN zieht Übernahme-Angebot zurück

Lastwagenbauer MAN gibt seine Pläne für eine feindliche Übernahme von Scania auf. Die Offerte werde zurückgezogen um einer Dreierallianz zwischen Scania, MAN und der LKW-Sparte von VW den Weg zu ebnen.

München - Im Verlauf der Gespräche zwischen VW, dem Scania-Großaktionär Investor und MAN habe sich solch ein Zusammenschluss als Lösung mit industrieller Logik herauskristallisiert, hieß es. MAN-Chef Håkan Samuelsson hatte sich bislang nicht für diese Dreier-Allianz begeistern können. Die Entscheidung wurde im Anschluss an eine Vorstandssitzung von MAN bekannt gegeben.

Scania begrüßte den Rückzug des MAN-Angebots. Pressesprecherin Cecilia Edström sagte: "Es ist klar, dass wir diesen Schritt willkommen heißen. Immerhin haben 60 Prozent unserer Anteilseigner von Beginn an Nein zum Übernahmeangebot von MAN gesagt." Über die von MAN nun angestrebten Gespräche mit dem Ziel eines freundlichen Zusammengehens meinte die Scania-Sprecherin: "Unser Aufsichtsrat hat immer gesagt, dass wir dem nicht negativ gegenüberstehen." Es müsse aber die "langfristige industrielle Logik" einer möglichen Zusammenarbeit zum Tragen kommen. Dabei hätten ja auch die bei Scania vertretenen Gewerkschaften auf langfristige Jobgarantien bei MAN als gravierendes Hindernis hingewiesen.

VW: "Freundliche Lösung ist der beste Weg"

Auch VW hat als größter Aktionär von Scania und MAN die Entscheidung begrüßt, das Angebot für Scania zurückzuziehen. Volkswagen habe stets bekundet, nur eine einvernehmliche Lösung zu unterstützen, hieß es in einer Presseerklärung. Eine solche Lösung sehe die Zusammenführung der beiden Unternehmen Scania und MAN sowie des brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäftes von Volkswagen vor. VW sei davon überzeugt, "dass eine freundliche Lösung der beste Weg ist, um die hohen Synergiepotenziale dieses Zusammenschlusses zu realisieren", hieß es.

MAN hatte ein Angebot über 10,3 Milliarden für Scania abgegeben, war mit seinen Plänen aber auf harten Widerstand bei dem schwedischen Konkurrenten und dessen zweitgrößtem Aktionär Investor gestoßen, die die Offerte als feindlich eingestuft haben. Zuletzt hatte auch VW das Übernahmeangebot von MAN abgelehnt. VW kontrolliert 34 Prozent der Scania-Stimmrechte und ist zugleich mit 20 Prozent größter Anteilseigner bei MAN. Falls MAN seine Offerte für Scania tatsächlich zurückzieht, braucht das Unternehmen dafür die Genehmigung der schwedischen Börsenaufsicht. (tso/AFP/dpa)

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