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Wegen der Verschleierung riskanter Termingeschäfte in Milliardenhöhe ist ein ehemaliger Vize-Chef der US-Bank Goldman Sachs zu neun Monaten Haft verurteilt worden.

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Schadensersatz wegen nicht genehmigter Geschäfte: Ehemaliger Goldman-Sachs-Banker soll 118 Millionen Dollar zahlen

Wegen der Verschleierung riskanter Termingeschäfte in Milliardenhöhe ist ein ehemaliger Vize-Chef der US-Bank Goldman Sachs zu neun Monaten Haft verurteilt worden - und der Zahlung von 118 Millionen Dollar.

Wegen der Verschleierung riskanter Termingeschäfte in Milliardenhöhe ist ein ehemaliger Vize-Chef der US-Bank Goldman Sachs zu neun Monaten Haft verurteilt worden. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilte, stellte ein New Yorker Gericht in seinem Urteil am Freitag (Ortszeit) fest, dass Matthew Taylor Ende 2007 insgesamt 8,3 Milliarden Dollar (6,1 Milliarden Euro) an Wetten auf Termingeschäfte „betrügerisch angehäuft und verschleiert“ habe. Taylor hatte sich bereits im April schuldig bekannt.
Der 34-jährige Ex-Börsenhändler muss nun außerdem 118 Millionen Dollar Strafe zahlen. Diese Summe entspricht dem Schaden, den er mit seinen riskanten Geschäften Goldman Sachs zugefügt hatte. Der Staatsanwaltschaft zufolge hatte Taylor seinen früheren Arbeitgeber mit einem falschen Bericht über seine Verluste und Gewinne getäuscht. In der Angelegenheit war das Bankhaus Goldman Sachs selbst im Dezember 2012 wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht gegenüber seinem Mitarbeiter zu einer Strafzahlung von 1,5 Millionen Dollar verurteilt worden.

Matthew Taylor hat inzwischen eine Poolreinigungs-Firma

Inzwischen hat der Vater zweier Kinder in Florida mit seiner Frau eine Poolreinigungs-Firma gegründet. "Wir haben versucht, uns ein neues Leben weit weg von der Wall Street aufzubauen", sagte Taylor dem Gericht. Bundesbezirksrichter William Pauley kritisierte bei der Verkündung des Strafmaßes am Freitag Goldman Sachs und die Behörden scharf. Die Bank habe Taylors Vergehen vertuscht.

Die Behörden hätten ihrerseits jahrelang auf Ermittlungen verzichtet, nur um sich schließlich in den Medien für die Anklage feiern zu lassen, sagte er. Der Fall sei ein Beispiel “für alles, was an der Wall Street falsch ist wie auch bei den Aufsichtsbehörden, die die Öffentlichkeit schützen sollen“. Überhaupt sei alles daran traurig, sagte er Taylor: "Die Reaktion ihres Arbeitgebers war traurig. Ihr Verhalten ist traurig. Das Verhalten der Regierung ist traurig." (Reuters, AFP)

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