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Schaltergebühr: Bahn-Vorstand prüft Verzicht auf Bedienzuschlag

Die Bahn will ihren geplanten Zuschlag an den Fahrkartenschaltern noch einmal überdenken. Es wäre zu verschmerzen, wenn das Konzept gekippt werden würde. Die Zusatzeinnahmen würden ohnehin verhältnismäßig niedrig ausfallen.

Die Deutsche Bahn will auf die Proteste gegen den geplanten Bedienzuschlag an ihren Fahrkartenschaltern reagieren und denkt über weit reichende Änderungen an dem Konzept nach. Nach Informationen des "Tagesspiegels“ (Freitagausgabe) will der Vorstand des Konzerns an diesem Freitagmorgen darüber beraten, weitere Kundengruppen von der Gebühr von 2,50 Euro beim Kauf eines Tickets auszunehmen.

Alternativ könne das gesamte Konzept gekippt werden. "Dem Vorstand ist klar, dass es sich nicht lohnt, für die Gebühr einen Krieg anzufangen“, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person aus dem Aufsichtsrat. Ein Bahn-Sprecher lehnte gegenüber dem Blatt einen Kommentar ab und sagte nur, die Ausgestaltung der Gebührendetails sei noch unklar.

Hohe Personalkosten

Den internen Planungen zufolge soll die Gebühr der Bahn unter dem Strich Zusatzeinnahmen von 60 Millionen Euro bringen. "Das ist zwar viel Geld, angesichts eines Umsatzes von mehr als 30 Milliarden Euro ist ein Verzicht darauf aber zu verschmerzen“, sagte der Bahn-Insider. Allerdings seien die Personalkosten in den Reisezentren bereits auf mehr als 100 Millionen Euro gestiegen. „Allen ist klar, dass man da etwas tun muss.“

Eine Möglichkeit sei, an Stelle eines Aufschlags für Schalterkunden einen Rabatt für Käufe im Internet und am Automaten einzuführen - dies werde aber womöglich erst 2009 umgesetzt, hieß es weiter. Verärgert sei man im Konzern über die Haltung der Regierung und der Gewerkschaften. Auf der Aufsichtsratssitzung  am  Mittwoch in London „haben die nicht einmal gehustet“. Erst danach sei der Aufschrei gekommen - „das ist nicht in Ordnung“. (Tsp)

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