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Schattenwirtschaft: Schwarzarbeit boomt in der Krise

Die Schwarzarbeit in Deutschland nimmt wieder zu. Das Volumen der Schattenwirtschaft stieg einer Studie zufolge im vergangenen Jahr um fünf Milliarden auf 352 Milliarden Euro im Vergleich zu 2008.

Berlin – Das teilte die Stiftung Marktwirtschaft am Montag in Berlin mit. Die Professoren Friedrich Schneider von der Universität Linz und Lars Feld von der Universität Heidelberg hatten im Auftrag der Stiftung mehr als 2000 Deutsche zu Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung befragt. Der Anstieg ist nach Angaben der Wissenschaftler auf die Wirtschaftskrise und die steigende Arbeitslosigkeit zurückzuführen. „Die Bürger haben, etwa durch Kurzarbeit, Einkommensausfälle und zugleich mehr Zeit, die für Schwarzarbeit genutzt werden kann“, sagte Schneider. Für 2010 erwarten die Wissenschaftler eine Ausweitung der Schattenwirtschaft auf bis zu 360 Milliarden Euro. Die Mehrheit der Befragten äußerte sich in der Umfrage aber skeptisch zu Schwarzarbeit. Im Privathaushalt gelte sie noch am ehesten als Kavaliersdelikt. Auch falsche Angaben in der Steuererklärung bezeichnete die Hälfte der Befragten als unvertretbar, nur rund ein Prozent gab an, Kapitaleinkünfte 2009 nicht versteuert zu haben.

Zwar seien stärkere Kontrollen ein geeignetes Mittel, um Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung zu reduzieren. Am wirksamsten sei aber eine Vereinfachung des Systems, betonte Stiftungsvorstand Michael Eilfort: „Je übersichtlicher die Steuererklärung, desto weniger kann gepfuscht werden.“jmi

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