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Wirtschaft: Schering profitiert

Pharmaaktie legt deutlich zu

Der Übernahmekampf zwischen Sanofi und Aventis hat am Montag auch die Aktie des Berliner Pharmakonzerns Schering inspiriert: Das Papier setzte sich am Montag an die Spitze des Dax und kletterte bis Handelsschluss um 1,96 Prozent auf 45,73 Euro. „Schering und Altana werden seit Jahren als Übernahmekandidaten gehandelt“, sagt Antje Laschewski, Pharmaanalystin der Landesbank BadenWürtemberg. „Aber ich wüsste nicht, warum es ausgerechnet jetzt ein Angebot geben sollte.“ Wahrscheinlicher sei, dass ein gezielt gestreutes Gerücht den Aktienkurs in die Höhe getrieben habe.

Erst Mitte des Monats hatte das Schering-Papier nach Spekulationen um ein Übernahmeangebot des Schweizer Pharmakonzerns Novartis kräftig zugelegt. Hauptgrund für die immer wieder auflebenden Gerüchte ist die vergleichsweise niedrige Bewertung der Schering-Aktie. Im vergangenen Jahr hatte das Papier rund 30 Prozent seines Wertes eingebüßt. Außerdem hat Schering mit gut 88 Prozent der Aktien viel Streubesitz, also viele Aktien, die an den Börsen frei gehandelt werden können. Ein höherer Streubesitz-Anteil macht es für einen Übernahmeinteressenten einfacher, ein öffentliches Angebot zu unterbreiten, als wenn große Teile der Aktien in der Hand eines Investors liegen.

Trotzdem halten Marktbeobachter ein Zusammengehen von Schering und Novartis für unwahrscheinlich. „Die Unternehmen würden nicht gut zusammenpassen“, sagt Analystin Sabine Eberhardt von Merck&Finck. Schering ist Weltmarktführer bei Hormonen, Novartis konzentriert sich auf Herzkreislauf- und Krebsmedikamente. Eine Kombination von Schering mit Roche würde nach Ansicht von Marktbeobachtern mehr Sinn machen. Schering selbst lehnte am Montag jede Stellungnahme ab. „Marktgerüchte kommentieren wir nicht“, sagte ein Sprecher. pet

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