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Noch in diesem Jahr will Schiesser an die Börse gehen.

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Schiesser: Die Insolvenz überlebt

Schiesser hat die Insolvenz hinter sich gelassen. Das nächste Ziel ist der Börsengang.

Von Carla Neuhaus

Für den Wäschehersteller Schiesser hätte das neue Jahr kaum besser beginnen können. Denn die Insolvenz ist nun endgültig Vergangenheit. Bereits seit dem 28. Dezember handle das Unternehmen aus Radolfzell am Bodensee wieder vollkommen eigenständig, teilte der frühere Insolvenzverwalter Volker Grub am Dienstag mit. Schon Anfang Dezember hatte die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan zugestimmt und damit ihr Okay für das Ende des Insolvenzverfahren gegeben. Jetzt hat das Amtsgericht Konstanz das Insolvenzverfahren offiziell beendet.

Die Leitung von Schiesser liegt nun wieder allein in den Händen des Vorstands um Rudolf Bündgen, Karl-Achim Klein und Johannes Molzberger. Alle drei sind mit dem Unternehmen vertraut. Bündgen und Klein waren schon vor Eröffnung der Insolvenz im Vorstand vertreten, nur Molzberger kam im Mai 2009 neu hinzu.

Prominente Unterstützung gibt es für Schiesser von Wolfgang Joop. Der Potsdamer Modemacher soll den Wäschehersteller als Kreativdirektor verstärken. Schiesser erhofft sich dadurch, das Image der Marke, die in der öffentlichen Wahrnehmung bisweilen als bieder wahrgenommen wird, zu modernisieren.

Und auch Volker Grub, der das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren als Insolvenzverwalter saniert hat, bleibt dem Unternehmen vorerst verbunden: Der Fachanwalt für Insolvenzrecht wechselt in den Aufsichtsrat.

Für dieses Jahr hat sich Schiesser viel vorgenommen. Der „Feinripp“-Spezialist strebt an die Börse. Damit will Schiesser genug Geld kassieren, um die ausstehenden Forderungen begleichen zu können. Grub hofft, alle Gläubiger „zu 100 Prozent befriedigen zu können“. Aktuell belaufen sich die Forderungen auf 67 Millionen Euro. Können nicht alle Schulden beglichen werden, stunden die Gläubiger sie dem Unternehmen bis Ende 2012. Dazu haben sie sich bereits im Rahmen des Insolvenzplans bereit erklärt.

In den vergangenen Jahren hatte sich Schiesser übernommen. Nach einer misslungenen Expansion mit Lizenzfertigungen für fremde Marken hatte sich das Unternehmen Schulden in Höhe von 86 Millionen Euro aufgeladen. Anfang 2009 folgte dann die Insolvenz. Grub hatte daraufhin einen Großteil der Lizenzverträge gekündigt. Außerdem strich er 400 der 2700 Arbeitsplätze. Mittlerweile schreibt Schiesser wieder schwarze Zahlen.

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