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Wirtschaft: Schiesser soll 2011 aufs Parkett

Gläubiger segnen den Börsengang ab

Konstanz - Der insolvente Wäschehersteller Schiesser hat freie Bahn für den geplanten Börsengang. Die Gläubigerversammlung stimmte am Donnerstag in Konstanz mit überwältigender Mehrheit einem entsprechenden Plan von Insolvenzverwalter Volker Grub zu, wie das Unternehmen mitteilte. Von den 248 anwesenden Gläubigern stimmten bei einer Ablehnung 247 mit Ja.

Grub rechnete damit, mit dem Erlös des Börsengangs, der für das zweite Quartal 2011 vorgesehen ist, die Gläubigerforderungen zu 100 Prozent erfüllen zu können. Der Insolvenzplan sieht allerdings eine Stundung bis maximal Ende 2012 vor. Der Schuldenberg beträgt 67 Millionen Euro.

Das 1875 gegründete Unternehmen mit Sitz in Radolfzell am Bodensee hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet. Hauptgrund waren unrentable Lizenzverträge für fremde Marken wie Tommy Hilfiger oder Puma. Inzwischen ist Schiesser aus der Mehrzahl dieser Fremdfertigungsverträge wieder ausgestiegen. Die Belegschaft wurde reduziert. Bereits 2009 ist der Hersteller von Unter- und Nachtwäsche sowie Bademoden und Sportwäsche wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.

„Der geplante Börsengang wurde durchweg als innovativ bezeichnet und positiv bewertet, sagte der 73-jährige Grub, der Erfahrung aus mehr als 500 Insolvenzverfahren vorweisen kann und für den Börsengang selbst ins Risiko geht. Auch der Handel habe Zustimmung signalisiert.

Der Potsdamer Modemacher Wolfgang Joop soll künftig das als bieder geltende Image der Traditionsmarke aufpolieren. Geplant sei ein Berater- und Kooperationsvertrag mit dem Designer. dpa

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