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SCHLAGSAHNE IM TEST Perfekten Schaum gibt es selten: Weiße Versuchung

Der Sieger ist ein frisches Bioprodukt, das aber auch besonders teuer ist. H-Produkte schmecken und riechen häufig nicht so gut

Egal ob auf dem Kuchen, zum Eis oder in den Kaffee – Sahne verfeinert, veredelt und ist beliebt. Rund acht Liter Sahne verzehrt jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Allererste Sahne sind aber nur einige, die in den Regalen angeboten werden. Das fand die Stiftung Warentest in einem aktuellen Test heraus, in dem sie 31 Mal sowohl frische als auch haltbare Schlagsahne auf den Prüfstand stellte.

Am meisten überzeugt hat die Tester die frische Bioschlagsahne von Dennree wegen des voluminösen Schaums, den wie sie sonst keine andere hatte. Allerdings kostet ein 200-Gramm-Becher mit 70 Cent fast doppelt so viel wie Sahne vom Discounter. So schmeckte den Testern Milfina von Aldi Süd für 35 Cent pro Becher genauso gut. „Sehr gut“ geschmacklich mithalten konnten daneben noch Bärenmarke, Demeter (Bio) und Naturkind (Bio) von Kaiser’s Tengelmann. Auch fast alle anderen Frischen spielten mindestens ein „gut“ für die sensorische Fehlerfreiheit ein. Einen Ausreißer gab es auch hier: Beim Bio-Wertkost Produkt von Edeka entdeckten die Tester einen leicht alten Geschmack. Zudem verlor die geschlagene Sahne zu viel Flüssigkeit. Wer diese Sahne für Torten verwendet, kann damit ein Problem haben.

Die ultrahocherhitzte H-Sahne – zehn Marken waren es im Test – kann es hinsichtlich Geschmack und Geruch nicht mit frischer Sahne aufnehmen. Die Tester bemerkten, dass H-Sahne häufig „ganz leicht alt“ roch oder schmeckte. Besonders negativ: Jede H-Sahne hatte einen Beigeschmack vom Stabilisator Carrageen. Dieser Zusatzstoff (E 407) wird aus Rotalgen gewonnen und ist notwendig, weil das Sahnefett durch die Erhitzung, die für die Haltbarkeit notwendig ist, verändert wird. Carrageen sorgt für eine gleichmäßige Konsistenz und verhindert das Absetzen einer Fettschicht, die sich bei Sahne natürlicherweise bildet, wenn sie länger stehen bleibt.

Der Zusatzstoff ist allerdings nicht unumstritten, da einige Menschen allergisch auf diesen Stoff reagieren können. Schmackhaft waren unter den Haltbaren die von Aldi Süd (Milfina), Lidl (Milbona) und Netto (Gutes Land). Ausreichend und damit am schlechtesten war die Biosahne von Heirler. Einen großen Vorteil hat H-Sahne im Vergleich zur frischen dann aber doch noch: Sie ist ungeöffnet in der Regel drei Monate haltbar – und damit viel länger als frische, die nur einige Tage lang frisch bleibt.

Aber egal ob frisch oder haltbar – Sahne ist ein Dickmacher, wie die Tester betonen. Ein halber Becher (0,1 Liter) hat immerhin mehr als 300 Kilokalorien. Den täglichen Genuss sollten sich Gesundheitsbewusste daher lieber verkneifen.

Karoline Kohler

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