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Wirtschaft: Schlechte Meldungen scheibchenweise

Die Salami-Taktik ist bei vielen Unternehmen beliebt. Vor allem dann, wenn es um unangenehme Nachrichten wie Preiserhöhungen geht, die unters Volk gebracht werden müssen.

Die Salami-Taktik ist bei vielen Unternehmen beliebt. Vor allem dann, wenn es um unangenehme Nachrichten wie Preiserhöhungen geht, die unters Volk gebracht werden müssen. Ein Beispiel dafür ist die Bahn, ein anderes die Bewag. Sie verprellen mit ihrem Taktieren und Verzögern lieber ihre Kunden, als sie offen zu informieren - und sich der Kritik der Verbraucher zu stellen. Sie nehmen in Kauf, dass aus Kritik Wut und aus Diskussionsbereitschaft Blockade wird. Das ist falsch und dumm.

Beispiel Bahn: Die Bahn hatte zwar im Frühjahr des vergangenen Jahre einmal gesagt, dass sie die Preise erhöhen werde. Aber sie hat es gerne gesehen, dass die Kunden das vergessen haben. Bis zum Jahreswechsel, als sie die hohen Preise bezahlen mussten. Und das Bahnmanagement wunderte sich erst einmal über den Verbraucherzorn. Dann wurde sich entschuldigt.

Beispiel Bewag: Kaum sind die Preissteigerungen vom vergangenen Dezember verdaut, plant das Unternehmen neue Veränderungen, die zwar nur einen Teil der Kundschaft betreffen, aber wieder alle aufregen werden. Gerade bei den Stromrechnungen unterscheidet kaum ein Kunde zwischen Tariferhöhung, Ökosteueranhebung oder Tarifänderung. Weil niemand seine Stromrechnung versteht, werden die Versorger verdächtigt, die Kunden übers Ohr zu hauen. Werden sie dazu nur scheibchenweise informiert, wird weiteres Vertrauen verspielt.

Bahn und Bewag haben eins gemeinsam. Die meisten, die mit ihnen Geschäfte machen, sind auf sie angewiesen. Sich darauf aber heute noch zu verlassen, ist tollkühn.

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