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Wirtschaft: Schmid gibt nicht auf

Von Corinna Visser Kaum jemand verkörpert Aufstieg und Fall am Neuen Markt so gut wie Gerhard Schmid. Sein Unternehmen Mobilcom gehörte zu den ersten Firmen, die am Wachstumsmarkt notiert wurden.

Von Corinna Visser

Kaum jemand verkörpert Aufstieg und Fall am Neuen Markt so gut wie Gerhard Schmid. Sein Unternehmen Mobilcom gehörte zu den ersten Firmen, die am Wachstumsmarkt notiert wurden. In der Boomphase war die Aktie einmal mehr als 200 Euro wert – und Gerhard Schmid war Milliardär. Heute bezahlen Anleger für die Aktie nicht einmal mehr 3,50 Euro. Schmid war es gewohnt, anderen zu sagen, was sie zu tun haben. Es fällt ihm schwer zu akzeptieren, dass er jetzt nur noch Zuschauer sein soll und andere über sein Unternehmen – und sein Vermögen – entscheiden. Vermutlich ist ihm deshalb der Gang zum Insolvenzrichter nicht einmal schwer gefallen. Denn: Nun verwaltet einer seiner Vertrauten das, was vom Schmidschen Imperium übrig geblieben ist. Der prominente Wirtschaftsprüfer Otto Gellert hat nun bei Schmid das Sagen. Und dem traut Schmid zu, dass er seine Interessen besser wahr nimmt als der bisherige Treuhänder seines MobilcomAktienpaketes, Helmut Thoma.

Schmid ist in den zurückliegenden Auseinandersetzungen um die Zukunft seines Unternehmens immer auf das volle Risiko, immer auf Konfrontationskurs gegangen. Damit hat er nicht nur sein eigenes Vermögen, sondern auch das Unternehmen und die Arbeitsplätze bei Mobilcom aufs Spiel gesetzt. Sein jetziges Verhalten zeigt, dass Schmid auch hier für den Aufstieg und den Fall des Neuen Marktes steht: Es geht ihm nicht darum, das Unternehmen zu retten. Es geht ihm darum, einen möglichst großen Teil seines Vermögens in Sicherheit zu bringen.

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