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Schmiergeldaffäre: Aktionärsschützer fordern von Pierers Rücktritt

Bei Siemens geraten zunehmend auch Top-Manager unter Druck. Als Konsequenz aus der Schmiergeldaffäre haben Aktionärsschützer nun den Rücktritt von Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer gefordert.

Berlin - "Ich empfehle dem Aufsichtsratschef, zurückzutreten", sagte der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (Sdk), Michael Kunert, der "Berliner Zeitung". Seine Forderung begründete er damit, dass die Schwarzgeldaffäre vor allem auf die Zeit zurückgeht, in der von Pierer noch Vorstandschef bei Siemens war. Von Pierer leitete den Konzern von 1992 bis Januar 2005. Seither hat er den Vorsitz im Aufsichtsrat inne.

Von Pierers frühere Funktion stehe einer zügigen und lückenlosen Aufklärung der Korruptionsvorwürfe im Wege, sagte Kunert. Der SdK-Sprecher forderte zudem gesetzliche Regelungen beim Wechsel von Unternehmenschefs an die Spitze des Aufsichtsrates. Mit der Praxis, dass Vorstandschefs unmittelbar nach ihrem Rücktritt an die Spitze des Aufsichtsrates ihres eigenen Unternehmens wechseln, müsse endlich Schluss gemacht werden. Die Unternehmen sollten "freiwillig Regularien schaffen, die einen solchen Wechsel erst nach einer mehrjährigen Karenzzeit ermöglichen", verlangte Kunert. Sollte dies nicht geschehen, müsse die Bundesregierung handeln und ein entsprechendes Gesetz verabschieden. (tso/ddp)

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