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Wirtschaft: Schneller in die Schweiz

Deutsche Bahn und Schweizerische Bundesbahnen gründen Tochterfirma: 45 tägliche Direktverbindungen für 20 000 Kunden

Berlin/Basel - Zwischen Deutschland und der Schweiz soll ein attraktiveres Fernzugangebot mehr Fahrgäste anziehen. Die Deutsche Bahn und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) vereinbarten dafür in Basel die Gründung einer gemeinsamen Tochter, wie sie am Freitag mitteilten. An dem Unternehmen mit Sitz in der Schweiz halten die Deutschen 40 Prozent. Das Angebot für die Passagiere soll von Ende 2014 an mit neuen Fahrzeugen ausgebaut werden und kürzere Reisezeiten bringen. Dafür wollen die Schweizer mehr als eine Milliarde Franken (747 Millionen Euro) in neue Fernzüge investieren und künftig stärker in Deutschland präsent sein. Die SBB kündigte an, dass die neuen Züge „mindestens ICE-Standard“ haben und ab Dezember 2014 eingesetzt werden sollen. Die Partner wollen die Angebote zusammen vermarkten.

Vor allem mehrere große Ausbauprojekte sollen Verbesserungen für die Kunden bringen, wie Bahnchef Rüdiger Grube sagte. „Das heißt mehr internationaler Schienenverkehr mit höherem Komfort und kürzeren Reisezeiten.“ Die Zahl der täglichen Direktverbindungen soll von jetzt 35 auf mehr als 45 steigen. Angestrebt wird ein Zuwachs von 12 500 auf knapp 20 000 Kunden am Tag. Im letzten Jahr wurden grenzüberschreitende Verbindungen von über 4,5 Millionen Fahrgästen genutzt. Zwischen 2006 und 2009 konnte trotz des zuletzt schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes die Zahl beförderter Personen zwischen beiden Ländern pro Jahr um durchschnittlich knapp drei Prozent gesteigert werden.

Zwischen München und Zürich soll die Fahrtzeit um 40 Minuten auf dreieinhalb sinken, wenn die Strecke voraussichtlich von 2016 an durchgehend elektrifiziert ist. Dies soll auch Geschäftsreisende anlocken. Vom geplanten Ausbau der Oberrheinstrecke bis 2022 erhoffen sich die Partner, dass die Reise zwischen Basel und Frankfurt in zweieinhalb Stunden zu schaffen sein wird – eine halbe Stunde schneller als bisher. Auch die Fahrtzeiten von Berlin in die Schweiz würden sich dadurch verkürzen. Die vorgesehene Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels von 2018 an soll zudem beliebte Schweizer Ferienziele besser erreichbar machen. dpa

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